Donnerstag, 22. November 2007

Stundenlohndebatte

Ich möchte mich gerne zur aktuell wieder aufkommenden Stundenlohndebatte äußern. Sie tobt hier und (naja "tobt") hier. Die Stundenlohndebatte ist ein Nebenkriegsschauplatz der Neiddebatte.

Neiddebatte geht so: Großbudenanwälte verdienen viel zu viel, das ist ungerecht!!!

Stundenlohndebatte geht so: Großbudenanwälte haben einen Stundenlohn von paareurofuffzig und merken gar nicht, dass sie weniger als ein Taxifahrer verdienen (haha)!!!

Dies verkennt zweierlei.

1) Taxifahrer sind wie alle Menschen wertvolle Mitglieder der Gesellschaft. Darüber hinaus sind sie oft sehr komisch und auch weise. Zu ihren Stundenlöhnen siehe hier.

2) Rechenfehler

a) Beispiel Stundenlohn Großkanzleianwalt
49 Arbeitswochen pro Jahr x 70 Stunden pro Woche = 3430 Stunden
Durchschnittseinkommen: 128.000 Euro
Stundenlohn: 37, 31 Euro brutto

b) Beispiel Stundenlohn Kleinstbudenanwalt
49 Arbeitswochen pro Jahr x 40 Stunden pro Woche = 1960 Stunden
Durchschnittseinkommen: 45.000 Euro
Stundenlohn: 22,95 Euro brutto

Die Arbeitszeiten habe ich geschätzt. Die tatsächlichen Zahlen mögen für beide Anwaltstypen höher liegen, in unwahrscheinlichen Einzelfällen auch niedriger. Urlaub dürfte beim Einzelanwalt wohl schwierig zu bewerkstelligen sein, ich hab trotzdem nur 49 Wochen angesetzt. Die Gehaltszahlen haben ich diesem FAZ Artikel entnommen.

Neue Umfrage, Asche

Neue Umfrage, siehe rechts. Mindestens einer der Newsletter-Abonnenten darf sein Kreuzchen ehrlich ganz unten machen. Alle antworten bitte ehrlich oder gar nicht.

Alte Umfrage

Mein juristischer Wert beträgt:

0 (Null, Nichts, Niente)


135 (27%)
0,1 (Zwischenprüfung)
98 (20%)
1 (Ein Staatsexamen)
69 (14%)
2 (Zwei Staatsexamen)
45 (9%)
3 (Zulassung zur Rechtsanwaltschaft)
136 (28%)


Votes so far: 483

Mittwoch, 21. November 2007

Huch fast Winter

Als ich das letzte Mal aus dem Fenster geguckt hab, war noch Sommer. Wieder viele neue Gesichter auf dem Flur, wieder ein paar alte Gesichter weg. Es genießen noch dieselben Spiele größte Beliebtheit: Das Wer-bleibt-Länger-Spiel, die Wer-macht-die-Mittagspause-am-PC-und-wird-dabei-vom-Partner -gesehen-Lotterie, das das Up-or-Out-Roulette und das Wer-hat-sich-jetzt-äußerlich-total-aufgegeben-Game. Letzteres hat der 3rd-year-Associate ohne Zukunft aber mit löchrigem Dreitagebart gewonnen. Der Lotteriegewinn und das Subway-Sandwich* gingen heute an mich. Kein Grund zu klagen also.

Der einzige Unterschied zwischen Sommer und Winter hier ist, dass die Möglichkeiten für das Mittagessen etwas eingeschränkt sind. Viele der überteuerten Fressstände sind entweder zu oder zu unbeheizt. Vielleicht sind die Anzüge auch etwas dunkelgrauer.

*Falls Subway oder eine andere Firma mir für so elegant platzierte Werbung Geld geben wollen: Angebote bitte per E-Mail.