Samstag, 7. Juli 2007

www.grossbude.de

Dank der freundlichen Unterstützung des Kollegen Hartmann ist diese Seite jetzt auch unter der Adresse www.grossbude.de zu erreichen. Von hier aus abermals vielen Dank nach Berlin. Das sollte die Erreichbarkeit für diejenigen unter den Lesern verbessern, die die Seite nicht bookmarken können/dürfen/wollen und bisher immer Google bemühten.

Ask-a-GBN: Blog II

Dritter Teil der Antworten auf die Leserfragen. Es geht weiter um das Blog.


Anonym said...

Spiegelt GBN eigentlich einen kleinen Bürotraum wieder und heißt eigentlich: Gang-Bang-Nerd?

Ich bin immer wieder erstaunt/beängstigt über die Kreativität der Leserschaft. Über Ihre Träume können aber natürlich nur Sie selbst Auskunft geben. Ansonsten ist die Abkürzung selbstverständlich jeglicher Auslegung zugänglich.

Anonym said...

Ist Ihr Blog eingentlich Gesprächsthema in Ihrer Bude? Meinen Sie, dass Ihre Kollegen bereits Verdacht geschöpft haben? Sind -falls es in einer GB so etwas gibt- befreundete Associates eingeweiht, dass sie diesen Blog verfassen?

Drei mal Nein: Nein, es ist kein Gesprächsthema. Nein, kein Verdacht bisher. Und nein, ich habe absolut niemanden eingeweiht. Ein Geheimnis ist kein Geheimnis mehr, wenn mehr als eine Person davon weiß. Ich bin Anwalt und weiß, wie man Vertrauliches vertraulich hält: Man hält einfach die Schnauze.

NB: Es gibt so etwas wie befreundete Associates. Das sind meistens diejenigen die im selben Zeitraum angefangen haben und mit denen man eine gewisse geistige Haltung teilt.

An die 10% Großbudenbesucher hier: Haben Sie eigentlich jemanden in Ihrer Bude im Verdacht der GBN zu sein?


Anonym said...

Sind Sie echt oder eine Kunstfigur?

Ja.



Anonym said...

...warum schreiben Sie diesen blog?

Weil es mir Spaß macht. Ich hoffe Ihnen auch. Und weil sowas anscheinend bisher gefehlt hat. Ich glaube ich würde es selbst ganz gerne lesen. Mal sehen, wann ein Kollege auftaucht, der etwas Interessantes beizutragen hat.

Ich selbst finde die meisten Blogs stinklangweilig und lese eigentlich nur das Lawblog, weil der Kollege Vetter vielfältig und interessant schreibt und jurabilis!, weil der Kollege Hartmann so herrlich provokant ist. Vielleicht noch den Paralegal, die Beiträge sind zumindestens gut ausgedacht. Über den Rest schweigt man lieber.

Freitag, 6. Juli 2007

Lockstep

Obligatorischer RollOnFriday Link. Howrey schafft Lockstep ab und meint, dass das heute auch nicht mehr gegenüber den Mandanten vertretbar sei:

"no business in this country would run themselves that way".

Soviel hierzu. Nächste Woche Gehaltsverhandlung!

Nach der Umfrage ist vor der Umfrage

Heute ist mir keine Phrase zu blöd.

Jedenfalls: 11% der Abstimmungsteilnehmer haben einen richtigen Job und arbeiten in einer Großkanzlei. Weitere 20% sind immerhin noch Anwälte, Boutique (9%) oder Kleinbude (11%). 6% haben den Absprung geschafft und arbeiten In-House. Eine Mehrheit von 61% hat (noch) nicht die Segnung durch zwei Staatsexamen und die Zulassung zur Anwaltschaft erfahren.

Um dieses "noch" noch weiter aufzuklären hier die nächste Umfrage: Wie steht es mit Ihrer juristischen Bildung?

Ask-a-GBN: Blog I

Hier der zweite Teil der Antworten auf die Leserfragen. Diesmal zum Blog selbst.

Anonym said...

warum haben sie neulich den post, der die auflistung ihrer besuchs-rechner enthielt, wieder gelöscht?

Ich habe mir gedacht, man muss nicht content um jeden Preis schaffen, sondern kann auch einfach mal nichts schreiben, wenn es nichts zu schreiben gibt. Da ich auf meine Anonymität großen Wert lege, sollte ich wohl auch die meiner Leser waren. Ich fand das Posting im Nachhinein falsch und habe es deshalb gelöscht.

daniel.hat.ein@praedikatsexamen.de said...

Was ist Deine Score bei Desktop Tower Defense - Normalmodus?

Siehe hier. Unglaublich übrigens, was Flame und Bernie da zustande bringen. Respekt!


Anonym said...

Wussten Sie, dass die Nutzung des Internets für private Zwecke auch in Großkanzleien ein Grund zur fristlosen Kündigung darstellt?

Ist das so? Mag ein Arbeitsrechtler kommentieren? Ich denke, dass das unter Umständen etwas differenzierter zu sehen sein wird, mag mich aber irren.

Donnerstag, 5. Juli 2007

Höchste Diskretion

Ich habe gerade in der Teeküche einen Kollegen getroffen, der immer relativ unglücklich aussieht. Naja, einen von denen halt, haha. Ihm gegenüber habe ich mal fallenlassen, wie viele Headhunter-Angebote man so bekommt. Er brachte die Gehaltsfrage ins Spiel, woraufhin ich maßlos und mit ernster Miene übertrieben habe. Das dürfte erstens ihn weiter demoralisieren und zweitens sich herumsprechen und meinen Marktwert steigern. Loyalität ist in der Branche sowieso nicht viel wert.

Der übliche Office Psychokrieg.

Mittwoch, 4. Juli 2007

Schönen Gruß

An den so genannten "Wirtschaftsjuristen" und den Kollegen Hartmann. Beide dürfte dieser Artikel sehr interessieren. Titel: "Auf Augenhöhe mit den Volljuristen".

Fachhochschulabsolventen haben in Anwaltskanzleien nichts zu suchen. Davon sind zumindest die offiziellen Standesvertreter der Anwaltschaft fest überzeugt. Und doch: Immer mehr FH-Absolventen halten Einzug in Großkanzleien.


Ich werde ihn heute Nacht mal lesen - falls ich dann Zeit habe.

Mal wieder Berichtigung

Mal wieder fabriziert ein Kollege ein Posting voller Fehler. Aber sehen Sie selbst:

"Das war aber eine kurze Vorstellung. Anfang Juni hat er begonnen, über Mitarbeiterinnen und Kollegen in “seiner” Kanzlei schreiben. Und über sein Gehalt. Und über gepflegte Umgangsformen. Teilweise mehrmal täglich.

Anfang Juli hat er damit aufgehört. Seit zwei Tagen liest man nichts mehr. Enttarnt und anschließend gefeuert?"

Alles falsch. Falsch beschrieben. Fakten falsch wiedergegeben. Falsche Schlussfolgerung gezogen. Muss ein klasse Anwalt sein, der Kollege.

Aber für ein paar Klicks reicht es allemal. Wie anscheinend immer, wenn man über mich schreibt.

Partnersalär

Bald weiß jeder, was ein Partner bei Mayer Brown Rowe & Maw verdient ... Und schuld ist nur das BVerfG.

Ask-a-GBN: Großbude

Es sind ja recht viele Fragen zusammengekommen - mehr als ich im Vorübergehen beantworten kann. Deshalb habe ich mal versucht sie zu sinnvollen Themenkomplexen zu bündeln. Los geht's mit der Großbude an sich. Damit fängt der ganze Ärger ja schließlich an.

Anonym fragt...

Ab wann (Anzahl der Monate nach Anfang in GB) weiß Verlierer Associate dass er nicht Partner wird? Wie lange braucht der Verlier Associate dazu durchschnittlich und wie lange hält Verlierer Associate es durch bevor er von alleine geht?

Ab wann weiß Gewinner Associate dass er persönlich Partner wird? Wie viele Jahre?

Sicheres Wissen bezüglich dieser Frage gibt es nicht. Davon hängt die Entscheidung von zu vielen Eventualitäten ab, nicht zu letzt auch von der Geschäftsentwicklung. Ich kann mir vorstellen, dass ein Verlierer Associate recht schnell merken kann, wohin die Reise geht ... nämlich nach Nirgendwo. Das würde aber voraussetzen, dass er in der Lage ist, die Zeichen zu deuten. Und wenn er das könnte, wäre er vielleicht auch kein Verlierer ... Sie sehen worauf ich hinaus will. Solche Zeichen sind natürlich das Feedback, der Vergleich mit den Kollegen. Ein 1A-Zeichen ist es, wenn die Firma einen an andere Läden weiterempfiehlt, weglobt. Aber wie gesagt, diese Zeichen muss man deuten können. Aber selbst ein fährtenlesender Associate wird wohl mindestens drei Jahre brauchen, um solche Zeichen zu deuten

Zum Durchhaltevermögen: Das kann sehr ausgeprägt sein, die Bezahlung ist ja trotzdem immer noch konkurrenzfähig.

Haben Sie sich eigentlich schon mal gefragt, ob die Bezeichnung "Principal" für einen Nicht-Partner nicht reiner Hohn ist?


Johannes fragt...

Mich würden mal die Arbeitszeit interessieren, also durchschnittliche Anfangs-/Endzeit.

Immer ein bis zwei Stunden mehr als mein schärfster Konkurrent. Ich bin die stärkere, schönere, schnellere Ratte in diesem Rennen. Netto bedeutet das: ab 70 Stunden/Woche aufwärts. Gerne auch mal viel mehr, vor allem wenn es auf Reisen geht.


Anonym fragt...

Müssen Sie in Ihrer Grossbude auch meist die Zimmertür auflassen, damit erstens der zuständige Partner und auch jeder andere den kleinen Associate im Vorbeigehen kontrollieren kann?

"Müssen" tut man gar nichts. Man macht es einfach. Und selbst wenn man die Tür nicht aufließe, gäbe es da immer noch die an der Tür angeordneten Glasflächen ... also lässt man die Tür halt auf.


Anonym fragt...

Schenken Sie uns ihr Geheimwissen... wie wird man Gewinner-Associate?
Und an welcher Uni soll ich jetzt nun studieren? Bitte Helfen Sie mir!

Besser sein und gut dabei aussehen. Ehrgeiz haben, Biss haben. Sie sehen: Gewinner wird man nicht, Gewinner ist man.
Zur Universitätsfrage: Studieren Sie an der selben Uni, wie der Partner für den Sie später arbeiten. Das ist der ultimative Geheimtipp, nur zwischen uns beiden, ich vertraue darauf, dass Sie ihn für sich behalten.


Cajad fragt...

Wann platzt die Blase "GB-Einstiegsgehälter"?
Werden die nächsten 12 Monate auch so warm?
Sollte man nicht im Leben lieber etwas Produktives tun statt Jura?


Wie kommen Sie darauf, dass es sich um eine Blase handelt? Haben Sie schon einmal Abwärtsbewegungen bei den Associategehältern beobachtet? Ich würde meinen, dass die Gehälter vielleicht nicht weiter so stark steigen, fallen werden sie aber sicher nicht.

"Produktiv" wie produzierend, erzeugend? Werden Sie doch Maurer! Das ist ein feiner Beruf mit u.U. sehr ansehnlichen Ergebnissen. Aber wenn Sie denken, Lehrer, Ärzte und Juristen produzierten nichts, dann sind Sie schief gewickelt. Ich produziere: Mehrwert, Rechtssicherheit. Ich beschleunige die Wirtschaft, ich bin die Waage und das Schwert der Konzerne. Und wie Sie sehen, kann ich auf Knopfdruck sogar Pathos produzieren.


Anonym fragt...

Wieso zahlen Großkanzleien diese erheblichen Gehälter und verheizen dann die Leute. Wäre es nicht günstiger bei weniger Geld mehr Anwälte zu beschäftigen?

Wie erklären sie sich den (Machtgefälle)Wechsel vom hofierten Prädikatsjuristen, um den die Kanzleien werben,und den jeder will, zum dann Angestellten der aus Angst um seine Karriere sich plötzlich total unter Druck setzten lässt als wäre er das letzte ersetzbare Rädchen im System?

Mandanten wollen wenige Ansprechpartner, sie wollen nicht jede Frage von einer anderen Person beantwortet bekommen. Das bedeutet zumindest, dass es wenige Partner gibt. Jeder Partner kann nur so-und-so viele Associates koordinieren. Reimen Sie es sich selbst zusammen, ich verliere die Lust.

Zum Machtgefälle: Der Druck entsteht im Inneren. Derselbe Druckt der einen zum Prädikat getrieben hat, treibt die Rädchen an. Natürlich weiß das Rädchen um seinen Wert, aber es weiß vor allem auch um seine Wertsteigerung nach zwei bis drei Jahren der Rotation. Dann hüpft es in eine andere Maschine ... und wenn nicht, dann weiß doch der Arbeitgeber, dass dies jederzeit passieren kann und wird es hübsch ölen. Gewinner-Associates werden übrigens auch noch nach der Einstellung hofiert. Das Machtgefälle existiert also in Wahrheit gar nicht und wer es sich einreden lässt, gehört ganz sicher nicht zu den Gewinnern.

Das war jetzt ein bisschen lang, die nächsten Antworten werde ich auf ein Dutzend Beiträge verteilen.

Montag, 2. Juli 2007

Jobzufriedenheit

Almost a quarter of lawyers want to leave the profession because of stress and long hours, according to a survey published this week.

The poll of 2,500 lawyers also indicates that assistant solicitors — those who are not partners — are even more unhappy, with more than a third wanting to give up their jobs.


schreibt die Times. Well, color me surprised, englischer Anwalt wäre ich auch nicht gerne.

Monatsanfang

Es ist Monatsanfang und ich komme zu nichts. Nicht mal dazu, hier was hinzukritzeln. Der Grund: Den ganzen Tag lang werden die Neuen herumgeführt und vorgestellt, zig Anwälte und Referendare ... Es ist gut, dass Sekretärinnen nicht herumgeführt werden. Meine Inbox ist von Willkommens-E-Mails verstopft. Diese Herumführerei ist ein Produktivitätskiller und sollte meiner Meinung nach auf die jeweilige Abteilung beschränkt werden. Es bringt auch kaum etwas, die Gesichter kann man sich nicht merken, die Leute sind ja alle gleich gestylt und nicht auseinander zu halten. Und die Namen? Die Namen merke ich mir erst gar nicht. Das ist wie in diesen Vietnamfilmen, in denen sich die Neuen erst einen Namen verdienen müssen, indem sie eine Zeit lang überleben. Ganz genauso.