Freitag, 29. Februar 2008

Ausgeflogen

Leider, leider, schade, schade, war ich die letzten Tage unterwegs. Ich bin gerade erst mit dem Taxi vom Flughafen ins Büro gefahren. Der Taxifahrer war ein äußerst reizbarer Araber (oder Perser?), der sich anscheinend von einem anderen Araber/Perser/Türken am Flughafen angemacht fühlte und sich mit diesem ein Rennen bis in die Stadt geliefert hat. Geschwindigkeitsübertretungen und Wechsellichtzeichen-nicht-befolgen eingeschlossen. Nicht mein gefährlichster Moment diese Woche, aber nahe dran. Mein Leben so in Gefahr zu bringen, unglaublich. Dafür habe ich ihn beim Trinkgeld beschissen. Was für ein Idiot.

"Leider, leider, schade, schade" übrigens deshalb, da ich so den Abscheid der BuB-Referendarin verpasst habe. Wie ich ihrer E-Mail entnehme, war sie schon etwas traurig, aber so ist das halt. Ich wette, sie wird viel trauriger sein, wenn sie ihr Examen in den Sand setzt. Da sie ihre Wahlstation im Ausland macht, kann ich in jedem Fall ihre Examensnote abwarten, bevor ich ihre Anrufe beantworte.

Heute Abend wieder mal Trinken mit zwei Kollegen. Der dämliche Gin-Tonic Trend besteht immer noch, ich könnte kotzen. Mein Wunsch für den Rest des neuen Jahres ist, dass amerikanische Wissenschaftler herausfinden, dass Gin Krebs macht. Irgendeine unangenehme Sorte Krebs. BU-Unfähigkeits-Krebs.

Mittwoch, 27. Februar 2008

Weder Schall noch Rauch

Faust meinte etwas anderes, als er sagte, Namen seien Schall und Rauch. Er wollte seinen einfach nicht nennen. Die/der Paralegal geht viel weiter und meint, Namen seien generell unwichtig. Entsprechend wird dort berichtet:

Der Partner schwadronierte ein paar Minuten über die Überlegenheit der Sozietät gegenüber den Mitbewerbern und schwenkte dann langatmig über zu den Anforderungen, die man hier an "die neuen Kollegen" stelle. Unter anderem müsse man etwas darstellen. Dazu gehöre auch der Name. Und da müsse Torsten "sich bewusst machen, dass niemand gerne einen TORSTEN BAUM auf dem Briefkopf hat".

Was soll man dazu sagen?

Dazu sagt man: Stimmt genau.

Schon Theodor Fontane wusste: "Wer aus Friesack ist, darf nicht Raoul heißen." Umgekehrt gilt: Wer in der Großbude auf dem Briefkopf stehen möchte, darf nicht Fred Klopschinski oder Lieschen Müller heißen.

Dienstag, 26. Februar 2008

Bonus

Die Blut-und-Boden-Referendarin hat heute zum Abschluss einen netten Bonus bekommen. Ein Partner hat sie auf dem Flur wegen eines Rechtschreibfehlers absolut gratis so zur Sau gemacht, dass man mit den Borsten Rasierpinsel für die gesamte Kanzlei, Männlein wie Weiblein, hätte herstellen können. Wenn jemand hier so einen billigen Rasierpinsel haben wollte. Was niemand will. Außer vielleicht die fette, hässliche Partnerin aus der 6. Etage. Aber die steht ja noch auf gröbere Sachen, wie man so hört. Aber ich schweife ab. Die Tränen ließen jedenfalls den dunklen Kajal hübsch verlaufen. Klassisch und filmreif. Strangely attractive. Der kluge Associate handelt da, wie er muss: Schnauze halten, weiter arbeiten. Der verschlagene Associate aber sieht die Chance: Einen Tee vorbeibringen, ihr auf die Schulter klopfen und freundschaftlich anbieten, alles mal später in Ruhe bei einem Glas Wein zu besprechen. Und das in ihrem angegriffenen Zustand. Schon fast zu einfach.

Heute früher Feierabend für mich.