Es sind ja recht viele Fragen zusammengekommen - mehr als ich im Vorübergehen beantworten kann. Deshalb habe ich mal versucht sie zu sinnvollen Themenkomplexen zu bündeln. Los geht's mit der Großbude an sich. Damit fängt der ganze Ärger ja schließlich an.
Sicheres Wissen bezüglich dieser Frage gibt es nicht. Davon hängt die Entscheidung von zu vielen Eventualitäten ab, nicht zu letzt auch von der Geschäftsentwicklung. Ich kann mir vorstellen, dass ein Verlierer Associate recht schnell merken kann, wohin die Reise geht ... nämlich nach Nirgendwo. Das würde aber voraussetzen, dass er in der Lage ist, die Zeichen zu deuten. Und wenn er das könnte, wäre er vielleicht auch kein Verlierer ... Sie sehen worauf ich hinaus will. Solche Zeichen sind natürlich das Feedback, der Vergleich mit den Kollegen. Ein 1A-Zeichen ist es, wenn die Firma einen an andere Läden weiterempfiehlt, weglobt. Aber wie gesagt, diese Zeichen muss man deuten können. Aber selbst ein fährtenlesender Associate wird wohl mindestens drei Jahre brauchen, um solche Zeichen zu deuten
Zum Durchhaltevermögen: Das kann sehr ausgeprägt sein, die Bezahlung ist ja trotzdem immer noch konkurrenzfähig.
Haben Sie sich eigentlich schon mal gefragt, ob die Bezeichnung "Principal" für einen Nicht-Partner nicht reiner Hohn ist?
- Johannes fragt...
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Mich würden mal die Arbeitszeit interessieren, also durchschnittliche Anfangs-/Endzeit.
- Anonym fragt...
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Müssen Sie in Ihrer Grossbude auch meist die Zimmertür auflassen, damit erstens der zuständige Partner und auch jeder andere den kleinen Associate im Vorbeigehen kontrollieren kann?
- Anonym fragt...
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Schenken Sie uns ihr Geheimwissen... wie wird man Gewinner-Associate?
Und an welcher Uni soll ich jetzt nun studieren? Bitte Helfen Sie mir! - Besser sein und gut dabei aussehen. Ehrgeiz haben, Biss haben. Sie sehen: Gewinner wird man nicht, Gewinner ist man.
- Cajad fragt...
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Wann platzt die Blase "GB-Einstiegsgehälter"?
Werden die nächsten 12 Monate auch so warm?
Sollte man nicht im Leben lieber etwas Produktives tun statt Jura?
Wie kommen Sie darauf, dass es sich um eine Blase handelt? Haben Sie schon einmal Abwärtsbewegungen bei den Associategehältern beobachtet? Ich würde meinen, dass die Gehälter vielleicht nicht weiter so stark steigen, fallen werden sie aber sicher nicht.
"Produktiv" wie produzierend, erzeugend? Werden Sie doch Maurer! Das ist ein feiner Beruf mit u.U. sehr ansehnlichen Ergebnissen. Aber wenn Sie denken, Lehrer, Ärzte und Juristen produzierten nichts, dann sind Sie schief gewickelt. Ich produziere: Mehrwert, Rechtssicherheit. Ich beschleunige die Wirtschaft, ich bin die Waage und das Schwert der Konzerne. Und wie Sie sehen, kann ich auf Knopfdruck sogar Pathos produzieren.
- Anonym fragt...
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Wieso zahlen Großkanzleien diese erheblichen Gehälter und verheizen dann die Leute. Wäre es nicht günstiger bei weniger Geld mehr Anwälte zu beschäftigen?
Wie erklären sie sich den (Machtgefälle)Wechsel vom hofierten Prädikatsjuristen, um den die Kanzleien werben,und den jeder will, zum dann Angestellten der aus Angst um seine Karriere sich plötzlich total unter Druck setzten lässt als wäre er das letzte ersetzbare Rädchen im System?
Mandanten wollen wenige Ansprechpartner, sie wollen nicht jede Frage von einer anderen Person beantwortet bekommen. Das bedeutet zumindest, dass es wenige Partner gibt. Jeder Partner kann nur so-und-so viele Associates koordinieren. Reimen Sie es sich selbst zusammen, ich verliere die Lust.
Zum Machtgefälle: Der Druck entsteht im Inneren. Derselbe Druckt der einen zum Prädikat getrieben hat, treibt die Rädchen an. Natürlich weiß das Rädchen um seinen Wert, aber es weiß vor allem auch um seine Wertsteigerung nach zwei bis drei Jahren der Rotation. Dann hüpft es in eine andere Maschine ... und wenn nicht, dann weiß doch der Arbeitgeber, dass dies jederzeit passieren kann und wird es hübsch ölen. Gewinner-Associates werden übrigens auch noch nach der Einstellung hofiert. Das Machtgefälle existiert also in Wahrheit gar nicht und wer es sich einreden lässt, gehört ganz sicher nicht zu den Gewinnern.
Das war jetzt ein bisschen lang, die nächsten Antworten werde ich auf ein Dutzend Beiträge verteilen.
Ab wann (Anzahl der Monate nach Anfang in GB) weiß Verlierer Associate dass er nicht Partner wird? Wie lange braucht der Verlier Associate dazu durchschnittlich und wie lange hält Verlierer Associate es durch bevor er von alleine geht?
Ab wann weiß Gewinner Associate dass er persönlich Partner wird? Wie viele Jahre?