Dienstag, 4. Dezember 2007

Idee für Nebenverdienst II

Ihnen sind die DaVinci-Gemälde ausgegangen? Hehlerei ist Ihnen zu spannend? Dann darf ich Ihnen hier *gratis* eine weitere tolle Geschäftsidee offerieren. Wie wär es mit der guten alten Drogen-Muli-Karriere? Machen andere Anwälte auch! Und das bei dem Skadden Gehalt ... tjaja.

Nicht vergessen: Schnelleres Geld bedeutet schnelleres Entkommen aus der Knochenmühle!

Donnerstag, 22. November 2007

Stundenlohndebatte

Ich möchte mich gerne zur aktuell wieder aufkommenden Stundenlohndebatte äußern. Sie tobt hier und (naja "tobt") hier. Die Stundenlohndebatte ist ein Nebenkriegsschauplatz der Neiddebatte.

Neiddebatte geht so: Großbudenanwälte verdienen viel zu viel, das ist ungerecht!!!

Stundenlohndebatte geht so: Großbudenanwälte haben einen Stundenlohn von paareurofuffzig und merken gar nicht, dass sie weniger als ein Taxifahrer verdienen (haha)!!!

Dies verkennt zweierlei.

1) Taxifahrer sind wie alle Menschen wertvolle Mitglieder der Gesellschaft. Darüber hinaus sind sie oft sehr komisch und auch weise. Zu ihren Stundenlöhnen siehe hier.

2) Rechenfehler

a) Beispiel Stundenlohn Großkanzleianwalt
49 Arbeitswochen pro Jahr x 70 Stunden pro Woche = 3430 Stunden
Durchschnittseinkommen: 128.000 Euro
Stundenlohn: 37, 31 Euro brutto

b) Beispiel Stundenlohn Kleinstbudenanwalt
49 Arbeitswochen pro Jahr x 40 Stunden pro Woche = 1960 Stunden
Durchschnittseinkommen: 45.000 Euro
Stundenlohn: 22,95 Euro brutto

Die Arbeitszeiten habe ich geschätzt. Die tatsächlichen Zahlen mögen für beide Anwaltstypen höher liegen, in unwahrscheinlichen Einzelfällen auch niedriger. Urlaub dürfte beim Einzelanwalt wohl schwierig zu bewerkstelligen sein, ich hab trotzdem nur 49 Wochen angesetzt. Die Gehaltszahlen haben ich diesem FAZ Artikel entnommen.

Neue Umfrage, Asche

Neue Umfrage, siehe rechts. Mindestens einer der Newsletter-Abonnenten darf sein Kreuzchen ehrlich ganz unten machen. Alle antworten bitte ehrlich oder gar nicht.

Alte Umfrage

Mein juristischer Wert beträgt:

0 (Null, Nichts, Niente)


135 (27%)
0,1 (Zwischenprüfung)
98 (20%)
1 (Ein Staatsexamen)
69 (14%)
2 (Zwei Staatsexamen)
45 (9%)
3 (Zulassung zur Rechtsanwaltschaft)
136 (28%)


Votes so far: 483

Mittwoch, 21. November 2007

Huch fast Winter

Als ich das letzte Mal aus dem Fenster geguckt hab, war noch Sommer. Wieder viele neue Gesichter auf dem Flur, wieder ein paar alte Gesichter weg. Es genießen noch dieselben Spiele größte Beliebtheit: Das Wer-bleibt-Länger-Spiel, die Wer-macht-die-Mittagspause-am-PC-und-wird-dabei-vom-Partner -gesehen-Lotterie, das das Up-or-Out-Roulette und das Wer-hat-sich-jetzt-äußerlich-total-aufgegeben-Game. Letzteres hat der 3rd-year-Associate ohne Zukunft aber mit löchrigem Dreitagebart gewonnen. Der Lotteriegewinn und das Subway-Sandwich* gingen heute an mich. Kein Grund zu klagen also.

Der einzige Unterschied zwischen Sommer und Winter hier ist, dass die Möglichkeiten für das Mittagessen etwas eingeschränkt sind. Viele der überteuerten Fressstände sind entweder zu oder zu unbeheizt. Vielleicht sind die Anzüge auch etwas dunkelgrauer.

*Falls Subway oder eine andere Firma mir für so elegant platzierte Werbung Geld geben wollen: Angebote bitte per E-Mail.

Freitag, 5. Oktober 2007

Idee für Nebenverdienst

Hier eine neue Idee für einen anwaltlichen Nebenverdienst. Wenn es Vorträge, Bücher und billable Hours nicht mehr bringen ... warum nicht einfach gestohlene DaVinci Gemälde verhökern? Auf diesen genialen Einfall ist ein schottischer Kollege gekommen.

Medizinische Grundkenntnisse

Der Kleinbuddist verwechselt Virusgrippe mit simplem Schnupfen. Kein Wunder, dass es nur für zweimal 4,x und als self-employment getarnte Arbeitslosigkeit gereicht hat. Ich darf den Kleinstkollegen von hier aus um mehr Augenmaß bitten. Bei ihm mag bei Krankheit Stillstand der Rechtspflege herrschen. Unsereins darf hingegen auch noch mit 39,8 Fieber im Büro Memos zusammendelirieren oder vom Krankenbett mit dem Blackberry E-Mails beantworten. Großbudenkollegen wissen was ich meine.

Und wenn ich schonmal über den Tellerrand schaue: 3er fahren bei uns die Firstyears.

Ask-a-GBN: Karriere-Advice

Bernie Hat gesagt…

Es gibt viele Großbudiker, die neben dem Beruf an der Uni Vorlesungen halten. Sie wollen raus aus dem Büro, hin zu den hübschen jungen Dingern und endlich mal deklamierend vorne stehen, wie sie es bei Matlock/LA Law/JAG/Boston Legal (unzutreffende Generation streichen) immer bewundert haben. Sie dürfen sich "Lehrbeauftragter" nennen und vielleicht ist irgendwann eine Honorarprofessur drin. Ist das interessant für Sie?


Langfristig geht es mir um Geld und nicht um Geltung. Vielleicht ändert sich das mit dem Alter, aber zur Zeit bin ich weder an einem Lehrauftrag noch an einer Professur interessiert. "Raus aus dem Büro" ist kein Motiv, ich bin oft genug auf Dienstreisen. Statt "raus aus dem Büro" hätte ich lieber "rein in meine Wohnung".

Anonym Hat gesagt…

2 x 10, weiblich, Interessenschwerpunkt: Wirtschaftsstrafrecht.
Diss. nötig - ja oder nein?

Kommt drauf an(TM). Auf die Bude vorallem. Grundsätzlich nice to have aber nicht conditio sine qua non.
Anonym Hat gesagt…

Ist Rechtsanwalt ein ehrlicher Beruf?

Ja, da macht sich niemand Illusionen drüber.
Was verstehen Sie unter "ehrlich"? Ehrlich im Sinne von "real"? Beide Beine auf dem Boden? Dann sicher nicht, wir sind weitestmöglich von der Realität entfernt. Ehrlich im Sinne von "wir belügen weder uns noch andere über was wir tun"? Ja.
Anonym Hat gesagt…

- Wo haben Sie ihre Praktika und Ihr Referendariat gemacht, auch in einer GB?

Praktika in Boutiquen. Referendariat in der GB. Gut um einen Fuß in die Tür zu bekommen. Die Tür wird dann mit aller macht so feste gegen den Fuß geschlagen, das man sich nicht mehr traut wegzuhumpeln und einen Vertrag unterschreibt. Quasi umgekehrt wie bei Vorwerk-Vertretern.
Anonym Hat gesagt…

ist es für euch Grossbudenanwälte (insbesondere M&A) eigentlich frustrierend, von uns IB'ern dauernd so gestresst und rumgeschubst zu werden?

Nein, wir reden uns ein, im Gegensatz zu euch ein Leben zu haben. Wenn man sich den richtigen Vergleich sucht, steht man immer ganz gut da. Siehe oben, Stichwort Ehrlichkeit.

Dienstag, 18. September 2007

Fantasiezahlen


My blog is worth $24,275.22.
How much is your blog worth?



Erinnert mich an die Rechnungen, die wir so stellen. 4000 Euro für eine E-Mail? Wieso nicht?

Sonntag, 26. August 2007

Urlaub

... so jetzt geht es in den Urlaub. Nachdem die Kollegen mit Kindern alle wieder da sind, darf ich jetzt auch mal.

Samstag, 25. August 2007

Samstag, 18. August 2007

Online-Scheiss

Ich habe jetzt auch so ein Xing Profil. Yo, check it out, oder wie auch immer man heute sagt. Hier ist es jedenfalls. Mal sehen wie lang das hält.

Freitag, 17. August 2007

Wikispy

In allen Kanzleien wird gesurft. In manchen wird auch die Wikipedia editiert. Und mit dem Wikipedia-Scanner kann man sehen, wer was anonym editiert.

Interessant: Bei Freshfields interessiert man sich z.B. tatsächlich hauptsächlich für neuere Geschichte, Filme und Rechtsthemen, während man bei Hengeler ausschließlich auf Nazi-Deutschland fixiert zu sein scheint. Huch, wie überraschend. Bei Clifford Chance ist man mit ... naja womit wohl ... mit sich selbst beschäftigt und editiert u.a. den eigenen Eintrag. Wenn man ganz oben ist, gibt es halt keine Konkurrenz mehr, wie? Und der selbsternannte Porsche unter den extrem deutschen Buden? Na klar, Besteuerung in Deutschland und eine Liste von berühmten Slovaken, I think ol' Gleiss would've approved. Langweiler.

Toll, wie klischeehaft die Wirklichkeit mal wieder ist, oder?

Der Wiki-Scanner ist leider hoffnungslos überlastet ... einfach öfter probieren, irgendwann kommt man durch. Klick, Klick, Klick!

Die Anti-Depressiva kicken ordentlich und den Tag bringe ich auch noch um. Bald habe ich Urlaub.

Dienstag, 14. August 2007

Sehr busy

Im Moment bin ich wirklich sehr, sehr busy. Nicht weil an den Mandaten mehr Arbeit anstünde als sonst, nein. Ich hatte heute Vormittag mein jährliches Bewertungsgespräch. Ich bin diesmal zuerst mit den mittelstarken Argumenten (Lobzitate von Partnern, Performance der Mandate) ins Feld gegangen, habe auf die Gegenargumente die schwachen und die Scheinargumente (sonstige Aktivitäten, Marketing) gezückt, um dann mit den starken Argumenten (direkter Leistungsvergleich, gebillte Stunden, Umsatz, Akquise) in Spiel zu bringen. Am Ende kam eine Zahl raus, die mir gefallen hat. Anscheinend haben sich die Headhunter-Angebote auch rumgesprochen: Eine gezielte und falsche Indiskretion eines Kollegen, den ich falsch "informiert" habe, dürfte den Schnitt nicht unbeträchtlich gehoben haben.

Was gibt es sonst zu berichten? Ich erwarte dringend die Lieferung der Anti-Depressiva.

P.S.: Jetzt habe ich den Post auch unter dem richtigem Datum veröffentlicht. Ich lasse doch stark nach.

Donnerstag, 9. August 2007

Natürlich

Der Regenschirmdiebstahl hat sich aufgeklärt. Es war natürlich niemand Gewitztes, kein Geniestreich oder Ähnliches. Solche Leute gibt es anscheinend - auch wenn unser Marketing steif und fest Gegenteiliges behauptet - nur bei der Konkurrenz. Sagt jedenfalls deren Marketing. Anyway, der Chef hatte sich den Schirm egoistischerweise gegriffen. Er ist halt ein Macher. Bewundernswert, der Sklaventreiber. Und unter Männern kann man sich für die durchsichtige Bekleidung der Dame natürlich trotzdem bedanken.

Liebe mitlesende Damen, falls Sie es nicht wussten: In der Großkanzlei herrscht gröbster Stammtisch-Sexismus, sobald die Männer unter sich sind. Bewerberinnenphotos z.B. werden grundsätzliches herumgereicht und die Bewerberinnen nur auf der Grundlage dieser Fotos bewertet. Komisch nur, dass dann teilweise so hässliche Schabracken bei uns herumlaufen. Nein, geradezu empörend!

Dem Herrn Kollegen Vetter biete ich übrigens an, uns demnächst beim Urlaub geschickt abzusprechen. Ich denke, ich könnte seine Leserschaft zumindest ebenso echauffieren, wie seine sonstige Urlaubsvertretung. Guten Flug! Mit der LTU? Stimmt, die bieten jetzt auch Langstrecke.

Erledigt und Aufrecht

Erledigt, am Ende, Nullpunkt. So sieht es aus. Ich sitze hier nur noch meine Zeit ab und warte auf den Urlaub. Das letzte Jahr war wirklich ganz schön hart und ich habe nichts dagegen, dass es mit dem Markt gerade etwas bergab geht. Das Einzige, was mich heute noch oben hält, ist die Tatsache, dass ein besonders kreativer Mensch Chefsekretärin den Regenschirm geklaut hat. Jetzt gerade ist sie ziemlich durchweicht.
Schaut gut aus. Miss Wet Hosenanzug 2007. Wenn ich herausfinde, wem dieser Geniestreich eingefallen ist, werde ich mich persönlich bedanken.

Montag, 6. August 2007

Shameless Plug

Der Kleinbudennerd hat Chuzpe und Verstand. Und meine allergrößte Sympathie. Einer von den Guten, ganz offensichtlich. Ab damit in den RSS-Reader!

Und wir haben nicht mal ansatzweise einen ähnlichen Beruf.

Sonntag, 5. August 2007

Die Wahrheit

Die Frage eines Lesers/einer Leserin hat mich dazu gebracht, endlich mit der ganzen Wahrheit herauszurücken.

"Bembel" hat gefragt: "Wieviele der Kommentierenden sind Sie selbst?"

Also, jetzt die Wahrheit:

Alle, Sie eingeschlossen. Ich arbeite in einer Großkanzlei, schreibe an meiner Psychologie/Soziologie-Diplomarbeit, führe noch 4-5 weitere Blogs, einschließlich eines sehr bekannten, das ich bereits seit einigen Jahren mit Inhalt fülle. Außerdem bin ich Referendar und Student, der mal ein Praktikum in einer Großkanzlei gemacht hat. Ich arbeite in der ersten und zweiten Liga der Kanzleien und bin arbeitsloser Schriftsteller. Das Ganze hier ist ein cleverer Trick um ein Produkt zu pushen ... ohne es zu erwähnen, folglich bin ich auch Horst Schlämmer 2.0. Ich arbeite in Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Köln, Frankfurt und München.

Und vielleicht würde ich weniger gereizt reagieren, wenn ich mal wieder Urlaub hätte. Ende des Monats. Ich möchte an einen Ort ohne Blackberry Empfang fliegen. Leider hat man mit diesem tollen Produkt von Research in Motionüberall Empfang. An Ihrer Stelle würde ich direkt morgen losziehen und einen Blackberry kaufen. Ganz tolles Produkt, wird ihr Leben verändern. Versprochen. Blackberry™, Blackberry™, Blaaaaackbeeeerrrrryyyy!

Donnerstag, 2. August 2007

Frust ablassen ...

... für alle Großbudenkollegen bei der diesjährigen Juve Umfage. Hier. Ich wünsche viel Vergnügen.

Donnerstag, 26. Juli 2007

Anwältin

Es gibt immer mehr von ihnen, und das ist auch gut so. Sie sind fleißig, gewissenhaft, sorgfältig und werden praktisch nie Partner.
Kurz: Sie machen die gleiche Arbeit wie ihre männlichen Kollegen, aber mit dem wichtigen Unterschied, dass sie die Karrierewege nicht zuparken. Oh, es klopft an der Tür. Sollte sich eine bestimmte Anwältin etwa wieder beruhigt haben? Langsam nervt die Sache ein bisschen ....
Zeit, dass die Due Diligence und der Rest ein Ende finden. Melde mich später.

Sonntag, 15. Juli 2007

Due Diligence

Es brennt. Arbeiten, Saufen, Schlafen, Repeat. Mehr geht nicht im Moment. Unsere neue Anwältin macht sich ganz gut dabei. Außerordentlich gut sogar. Später mehr, sorry.

Freitag, 13. Juli 2007

Aufzug-Abflug

Der Aufzug bringt mir nun wirklich kein Glück. Heute morgen habe ich den Motivations-Partner dort getroffen. Der hat sich auch direkt mal vertrauensvoll an mich gewendet: Ich soll vier Junior Associates auf einer Due-Diligence nach [Europäische Hauptstadt] begleiten. Bäh. Also packe ich gerade noch ein paar Akten zusammen und werfe sie in den gepackten Koffer, der hier für den Notfall immer steht. Und sonst? Blackberry-Ladegerät, Notebook, Visitenkarten. Die beste Sekretärin hat für mich ein großes Zimmer und für die Juniors etwas kleinere reserviert. Ich versuche es positiv zu sehen, etwas Tapetenwechsel (andere Kanzleiräume) tut mir mal ganz gut und die Restaurants in [Europäische Hauptstadt] sind nicht zu verachten. Spesenmachen auch nicht. Uns besseres Wetter erst recht nicht. Mein Bewertungsgespräch wird noch etwas warten müssen. Ich versuche, mich nicht abgeschoben zu fühlen, sondern das als Führungsaufgabe zu betrachten.

Donnerstag, 12. Juli 2007

Rente mit 55

Jedenfalls bei Freshfields:

Bloxham chose to retire from the partnership on the cut-off date, taking a 20% cut in his pension as a result of retiring at 54, rather than the full entitlement age of 55.
Quelle: Legalweek.

Nette Nebeninformation in dem auch ansonsten interessanten Artikel. Wann erfährt man schon mal etwas über die Vertragsbedingungen der Partner?

Kotze

Gerade im Fahrstuhl hätte ich mich beinahe übergeben. Dafür ist jedoch nicht mein Gesundheitszustand verantwortlich, sondern der neue Referendar. Davidoff Cool Water? What the fuck? Wir sind doch hier nicht beim Autoscooter. Hat sich hervorragend mit dem Tabac vom ex-Senior-Partner-ex-MdB-jetzt-Off-Counsel vermischt und gemeinsam haben beide auf meine Knie gewirkt wie vier Wochen Abu-Ghraib. Nur ein beherzter Griff an die Haltestange mit gleichzeitigem Anlehnen an den Spiegel haben meine Vertikalität gewahrt.

Für den Referendar werde ich mir irgendetwas Undankbares ausdenken. Irgendetwas, was mit langer Recherche, wenigen Ergebnissen und magerem (und hoffentlich falschen) Output verbunden ist. Nicht damit er am Ende des Referendariats kein Angebot bekommt. Nein, nur so. Demut ist eine Tugend, vor allem für Referendare.

Mir geht es heute übrigens schon viel besser, danke der Nachfrage.

Mittwoch, 11. Juli 2007

Schnauze

Ich habe die Schnauze voll für heute, hänge das Spare Jacket über den Stuhl, schalte den Bildschirmschoner ein, der wie Outlook aussieht und schleiche mich raus. Musste gerade auf dem Klo ganz schön kotzen und sehe deshalb ein, dass ich besser im Bett liegen sollte. Die Woche hat ja noch ein paar Tage.

Was schafft Malina?

Ein erhellender Beitrag in der FAZ über die Wäschereibranche. Ganz interessant für mich, da ich ja außer Wäschereien und Herrenausstattern praktisch keine anderen Geschäfte betrete. Der Kühlschrank bleibt leer, die Küche kalt. Nachdem ich den Artikel gelesen habe ist mir klar: Wenn der Stundenlohn der Putzhilfe plus der Preis für den Waschgang kleiner ist als die Anzahl der von ihr in einer Stunde gebügelten Hemden multipliziert mit dem Preis pro Hemd in der Wäscherei, mach ich ein Geschäft und spar mir zwei Wege: Den zur Wäscherei und den zurück.

Es gilt also: Wenn 1,60 Euro * (Hemden/Stundenleistung Putzhilfe) < (10 Euro + 1 Euro für den Waschgang), dann nix mehr Wäscherei für den GBN. Schnell die Ungleichung gelöst ergibt das: Ab 7 Hemden/Stunde ist sie im Geschäft. Viel würde es ihr nicht nützen, schneller zu sein.

Fieberwahn.

Schwitze

Nach einer durchschwitzten und sehr kurzen Nacht sehe ich heute arg fertig aus. Die E-Mail vom Mandanten klang aber ganz zufrieden. Wenn ich so weiter mache, kommt der Herzinfarkt noch früher. Untergewicht habe ich mittlerweile auch, das fällt auf. Ich war heute morgen beim Arzt und habe mir ein paar Sachen verschreiben und einen Bluttest machen lassen. Zu den Leuten, die bei einer Virusgrippe Antibiotika nehmen, gehöre ich nämlich nicht.

So, weiter im Text. Den Schweiß wische ich mir regelmäßig aus dem Gesicht. Und jedem, der hier reinschaut, um meine Krankheit zu kommentieren (Gute Besserung!), schenke ich mein kämpferischstes Lächeln. Selbst bei halber Kraft stecke ich die doch alle noch in die Tasche.

Dienstag, 10. Juli 2007

Babylonische Verwirrung

Das hier wird die auch sonst humorvollen Kollegen von Lampmann-Behn sicher amüsieren. Suchbegriff, Bild, Bildunterschrift wirken harmonisch zusammen.

Schiebung

Was für ein Tag. Ich habe mir anscheinend eine Sommergrippe gefangen und sitze fiebrig im Büro, die Meditonsin-Fläschchen in der aufgezogenen, obersten Schreibtischschublade bereit und halb verborgen. Heute morgen dann noch sechs Stunden Meeting, Mandantenberuhigung, ein anstrengendes Mandantenmittagessen (Wie kann man sowenig Manieren haben? Und so schmutzige Fingernägel?) und jetzt noch Arbeit bis wenigstens Mitternacht. Und mein Bewertungsgespräch wurde verschoben, wichtiger, überraschender Termin des Partners. Bäh!

Da gibt es nur eines: Kämpfen. Und vielleicht noch heiße Zitrone trinken.

Montag, 9. Juli 2007

Lob der bösen Tat

Beim heutigen Statusmeeting hat ein Partner meinen Wert für die Kanzlei hervorgehoben. Nur ein Nebensatz. Als Einleitung zu einem kurzen Bericht von mir. Aber es ist sicher niemandem entgangen. Aus Partnernebensätzen lesen Associates, wie Auguren aus Tiereingeweiden ... aber wesentlich treffsicherer.

Ergo: Gerüchte streuen lohnt sich. Morgen dann das Statusgespräch.

Samstag, 7. Juli 2007

www.grossbude.de

Dank der freundlichen Unterstützung des Kollegen Hartmann ist diese Seite jetzt auch unter der Adresse www.grossbude.de zu erreichen. Von hier aus abermals vielen Dank nach Berlin. Das sollte die Erreichbarkeit für diejenigen unter den Lesern verbessern, die die Seite nicht bookmarken können/dürfen/wollen und bisher immer Google bemühten.

Ask-a-GBN: Blog II

Dritter Teil der Antworten auf die Leserfragen. Es geht weiter um das Blog.


Anonym said...

Spiegelt GBN eigentlich einen kleinen Bürotraum wieder und heißt eigentlich: Gang-Bang-Nerd?

Ich bin immer wieder erstaunt/beängstigt über die Kreativität der Leserschaft. Über Ihre Träume können aber natürlich nur Sie selbst Auskunft geben. Ansonsten ist die Abkürzung selbstverständlich jeglicher Auslegung zugänglich.

Anonym said...

Ist Ihr Blog eingentlich Gesprächsthema in Ihrer Bude? Meinen Sie, dass Ihre Kollegen bereits Verdacht geschöpft haben? Sind -falls es in einer GB so etwas gibt- befreundete Associates eingeweiht, dass sie diesen Blog verfassen?

Drei mal Nein: Nein, es ist kein Gesprächsthema. Nein, kein Verdacht bisher. Und nein, ich habe absolut niemanden eingeweiht. Ein Geheimnis ist kein Geheimnis mehr, wenn mehr als eine Person davon weiß. Ich bin Anwalt und weiß, wie man Vertrauliches vertraulich hält: Man hält einfach die Schnauze.

NB: Es gibt so etwas wie befreundete Associates. Das sind meistens diejenigen die im selben Zeitraum angefangen haben und mit denen man eine gewisse geistige Haltung teilt.

An die 10% Großbudenbesucher hier: Haben Sie eigentlich jemanden in Ihrer Bude im Verdacht der GBN zu sein?


Anonym said...

Sind Sie echt oder eine Kunstfigur?

Ja.



Anonym said...

...warum schreiben Sie diesen blog?

Weil es mir Spaß macht. Ich hoffe Ihnen auch. Und weil sowas anscheinend bisher gefehlt hat. Ich glaube ich würde es selbst ganz gerne lesen. Mal sehen, wann ein Kollege auftaucht, der etwas Interessantes beizutragen hat.

Ich selbst finde die meisten Blogs stinklangweilig und lese eigentlich nur das Lawblog, weil der Kollege Vetter vielfältig und interessant schreibt und jurabilis!, weil der Kollege Hartmann so herrlich provokant ist. Vielleicht noch den Paralegal, die Beiträge sind zumindestens gut ausgedacht. Über den Rest schweigt man lieber.

Freitag, 6. Juli 2007

Lockstep

Obligatorischer RollOnFriday Link. Howrey schafft Lockstep ab und meint, dass das heute auch nicht mehr gegenüber den Mandanten vertretbar sei:

"no business in this country would run themselves that way".

Soviel hierzu. Nächste Woche Gehaltsverhandlung!

Nach der Umfrage ist vor der Umfrage

Heute ist mir keine Phrase zu blöd.

Jedenfalls: 11% der Abstimmungsteilnehmer haben einen richtigen Job und arbeiten in einer Großkanzlei. Weitere 20% sind immerhin noch Anwälte, Boutique (9%) oder Kleinbude (11%). 6% haben den Absprung geschafft und arbeiten In-House. Eine Mehrheit von 61% hat (noch) nicht die Segnung durch zwei Staatsexamen und die Zulassung zur Anwaltschaft erfahren.

Um dieses "noch" noch weiter aufzuklären hier die nächste Umfrage: Wie steht es mit Ihrer juristischen Bildung?

Ask-a-GBN: Blog I

Hier der zweite Teil der Antworten auf die Leserfragen. Diesmal zum Blog selbst.

Anonym said...

warum haben sie neulich den post, der die auflistung ihrer besuchs-rechner enthielt, wieder gelöscht?

Ich habe mir gedacht, man muss nicht content um jeden Preis schaffen, sondern kann auch einfach mal nichts schreiben, wenn es nichts zu schreiben gibt. Da ich auf meine Anonymität großen Wert lege, sollte ich wohl auch die meiner Leser waren. Ich fand das Posting im Nachhinein falsch und habe es deshalb gelöscht.

daniel.hat.ein@praedikatsexamen.de said...

Was ist Deine Score bei Desktop Tower Defense - Normalmodus?

Siehe hier. Unglaublich übrigens, was Flame und Bernie da zustande bringen. Respekt!


Anonym said...

Wussten Sie, dass die Nutzung des Internets für private Zwecke auch in Großkanzleien ein Grund zur fristlosen Kündigung darstellt?

Ist das so? Mag ein Arbeitsrechtler kommentieren? Ich denke, dass das unter Umständen etwas differenzierter zu sehen sein wird, mag mich aber irren.

Donnerstag, 5. Juli 2007

Höchste Diskretion

Ich habe gerade in der Teeküche einen Kollegen getroffen, der immer relativ unglücklich aussieht. Naja, einen von denen halt, haha. Ihm gegenüber habe ich mal fallenlassen, wie viele Headhunter-Angebote man so bekommt. Er brachte die Gehaltsfrage ins Spiel, woraufhin ich maßlos und mit ernster Miene übertrieben habe. Das dürfte erstens ihn weiter demoralisieren und zweitens sich herumsprechen und meinen Marktwert steigern. Loyalität ist in der Branche sowieso nicht viel wert.

Der übliche Office Psychokrieg.

Mittwoch, 4. Juli 2007

Schönen Gruß

An den so genannten "Wirtschaftsjuristen" und den Kollegen Hartmann. Beide dürfte dieser Artikel sehr interessieren. Titel: "Auf Augenhöhe mit den Volljuristen".

Fachhochschulabsolventen haben in Anwaltskanzleien nichts zu suchen. Davon sind zumindest die offiziellen Standesvertreter der Anwaltschaft fest überzeugt. Und doch: Immer mehr FH-Absolventen halten Einzug in Großkanzleien.


Ich werde ihn heute Nacht mal lesen - falls ich dann Zeit habe.

Mal wieder Berichtigung

Mal wieder fabriziert ein Kollege ein Posting voller Fehler. Aber sehen Sie selbst:

"Das war aber eine kurze Vorstellung. Anfang Juni hat er begonnen, über Mitarbeiterinnen und Kollegen in “seiner” Kanzlei schreiben. Und über sein Gehalt. Und über gepflegte Umgangsformen. Teilweise mehrmal täglich.

Anfang Juli hat er damit aufgehört. Seit zwei Tagen liest man nichts mehr. Enttarnt und anschließend gefeuert?"

Alles falsch. Falsch beschrieben. Fakten falsch wiedergegeben. Falsche Schlussfolgerung gezogen. Muss ein klasse Anwalt sein, der Kollege.

Aber für ein paar Klicks reicht es allemal. Wie anscheinend immer, wenn man über mich schreibt.

Partnersalär

Bald weiß jeder, was ein Partner bei Mayer Brown Rowe & Maw verdient ... Und schuld ist nur das BVerfG.

Ask-a-GBN: Großbude

Es sind ja recht viele Fragen zusammengekommen - mehr als ich im Vorübergehen beantworten kann. Deshalb habe ich mal versucht sie zu sinnvollen Themenkomplexen zu bündeln. Los geht's mit der Großbude an sich. Damit fängt der ganze Ärger ja schließlich an.

Anonym fragt...

Ab wann (Anzahl der Monate nach Anfang in GB) weiß Verlierer Associate dass er nicht Partner wird? Wie lange braucht der Verlier Associate dazu durchschnittlich und wie lange hält Verlierer Associate es durch bevor er von alleine geht?

Ab wann weiß Gewinner Associate dass er persönlich Partner wird? Wie viele Jahre?

Sicheres Wissen bezüglich dieser Frage gibt es nicht. Davon hängt die Entscheidung von zu vielen Eventualitäten ab, nicht zu letzt auch von der Geschäftsentwicklung. Ich kann mir vorstellen, dass ein Verlierer Associate recht schnell merken kann, wohin die Reise geht ... nämlich nach Nirgendwo. Das würde aber voraussetzen, dass er in der Lage ist, die Zeichen zu deuten. Und wenn er das könnte, wäre er vielleicht auch kein Verlierer ... Sie sehen worauf ich hinaus will. Solche Zeichen sind natürlich das Feedback, der Vergleich mit den Kollegen. Ein 1A-Zeichen ist es, wenn die Firma einen an andere Läden weiterempfiehlt, weglobt. Aber wie gesagt, diese Zeichen muss man deuten können. Aber selbst ein fährtenlesender Associate wird wohl mindestens drei Jahre brauchen, um solche Zeichen zu deuten

Zum Durchhaltevermögen: Das kann sehr ausgeprägt sein, die Bezahlung ist ja trotzdem immer noch konkurrenzfähig.

Haben Sie sich eigentlich schon mal gefragt, ob die Bezeichnung "Principal" für einen Nicht-Partner nicht reiner Hohn ist?


Johannes fragt...

Mich würden mal die Arbeitszeit interessieren, also durchschnittliche Anfangs-/Endzeit.

Immer ein bis zwei Stunden mehr als mein schärfster Konkurrent. Ich bin die stärkere, schönere, schnellere Ratte in diesem Rennen. Netto bedeutet das: ab 70 Stunden/Woche aufwärts. Gerne auch mal viel mehr, vor allem wenn es auf Reisen geht.


Anonym fragt...

Müssen Sie in Ihrer Grossbude auch meist die Zimmertür auflassen, damit erstens der zuständige Partner und auch jeder andere den kleinen Associate im Vorbeigehen kontrollieren kann?

"Müssen" tut man gar nichts. Man macht es einfach. Und selbst wenn man die Tür nicht aufließe, gäbe es da immer noch die an der Tür angeordneten Glasflächen ... also lässt man die Tür halt auf.


Anonym fragt...

Schenken Sie uns ihr Geheimwissen... wie wird man Gewinner-Associate?
Und an welcher Uni soll ich jetzt nun studieren? Bitte Helfen Sie mir!

Besser sein und gut dabei aussehen. Ehrgeiz haben, Biss haben. Sie sehen: Gewinner wird man nicht, Gewinner ist man.
Zur Universitätsfrage: Studieren Sie an der selben Uni, wie der Partner für den Sie später arbeiten. Das ist der ultimative Geheimtipp, nur zwischen uns beiden, ich vertraue darauf, dass Sie ihn für sich behalten.


Cajad fragt...

Wann platzt die Blase "GB-Einstiegsgehälter"?
Werden die nächsten 12 Monate auch so warm?
Sollte man nicht im Leben lieber etwas Produktives tun statt Jura?


Wie kommen Sie darauf, dass es sich um eine Blase handelt? Haben Sie schon einmal Abwärtsbewegungen bei den Associategehältern beobachtet? Ich würde meinen, dass die Gehälter vielleicht nicht weiter so stark steigen, fallen werden sie aber sicher nicht.

"Produktiv" wie produzierend, erzeugend? Werden Sie doch Maurer! Das ist ein feiner Beruf mit u.U. sehr ansehnlichen Ergebnissen. Aber wenn Sie denken, Lehrer, Ärzte und Juristen produzierten nichts, dann sind Sie schief gewickelt. Ich produziere: Mehrwert, Rechtssicherheit. Ich beschleunige die Wirtschaft, ich bin die Waage und das Schwert der Konzerne. Und wie Sie sehen, kann ich auf Knopfdruck sogar Pathos produzieren.


Anonym fragt...

Wieso zahlen Großkanzleien diese erheblichen Gehälter und verheizen dann die Leute. Wäre es nicht günstiger bei weniger Geld mehr Anwälte zu beschäftigen?

Wie erklären sie sich den (Machtgefälle)Wechsel vom hofierten Prädikatsjuristen, um den die Kanzleien werben,und den jeder will, zum dann Angestellten der aus Angst um seine Karriere sich plötzlich total unter Druck setzten lässt als wäre er das letzte ersetzbare Rädchen im System?

Mandanten wollen wenige Ansprechpartner, sie wollen nicht jede Frage von einer anderen Person beantwortet bekommen. Das bedeutet zumindest, dass es wenige Partner gibt. Jeder Partner kann nur so-und-so viele Associates koordinieren. Reimen Sie es sich selbst zusammen, ich verliere die Lust.

Zum Machtgefälle: Der Druck entsteht im Inneren. Derselbe Druckt der einen zum Prädikat getrieben hat, treibt die Rädchen an. Natürlich weiß das Rädchen um seinen Wert, aber es weiß vor allem auch um seine Wertsteigerung nach zwei bis drei Jahren der Rotation. Dann hüpft es in eine andere Maschine ... und wenn nicht, dann weiß doch der Arbeitgeber, dass dies jederzeit passieren kann und wird es hübsch ölen. Gewinner-Associates werden übrigens auch noch nach der Einstellung hofiert. Das Machtgefälle existiert also in Wahrheit gar nicht und wer es sich einreden lässt, gehört ganz sicher nicht zu den Gewinnern.

Das war jetzt ein bisschen lang, die nächsten Antworten werde ich auf ein Dutzend Beiträge verteilen.

Montag, 2. Juli 2007

Jobzufriedenheit

Almost a quarter of lawyers want to leave the profession because of stress and long hours, according to a survey published this week.

The poll of 2,500 lawyers also indicates that assistant solicitors — those who are not partners — are even more unhappy, with more than a third wanting to give up their jobs.


schreibt die Times. Well, color me surprised, englischer Anwalt wäre ich auch nicht gerne.

Monatsanfang

Es ist Monatsanfang und ich komme zu nichts. Nicht mal dazu, hier was hinzukritzeln. Der Grund: Den ganzen Tag lang werden die Neuen herumgeführt und vorgestellt, zig Anwälte und Referendare ... Es ist gut, dass Sekretärinnen nicht herumgeführt werden. Meine Inbox ist von Willkommens-E-Mails verstopft. Diese Herumführerei ist ein Produktivitätskiller und sollte meiner Meinung nach auf die jeweilige Abteilung beschränkt werden. Es bringt auch kaum etwas, die Gesichter kann man sich nicht merken, die Leute sind ja alle gleich gestylt und nicht auseinander zu halten. Und die Namen? Die Namen merke ich mir erst gar nicht. Das ist wie in diesen Vietnamfilmen, in denen sich die Neuen erst einen Namen verdienen müssen, indem sie eine Zeit lang überleben. Ganz genauso.

Freitag, 29. Juni 2007

Textproduktion

Dies sollte eigentlich ein Kommentar auf einen Beitrag von RA Schwartmann zum Thema ... naja zum Thema GBN (das bin ich) im Blog des Kollegen Hartmann sein. Der dortige Anonymizer-Filter hat dies aber verhindert. Denn nun also auf diesem Wege. Und statten Sie doch ruhig auch mal dem Herrn Hartmann einen Besuch ab, er berichtet über berichtenswerte Dinge. Nun aber zu meinem Sermon:

Das ist eine sehr interessante Ansicht. Woher kommt ihre Vermutung, dass Großbudenanwälte 1) weniger Zeit und 2) ein geringes Bedürfnis zur Selbstdarstellung als ein Klein(st)budenanwalt hat? Haben die hier lesenden Kleinbudenanwälte etwa zu viel Zeit und ein großes Selbstdarstellungsbedürfnis? Glauben Sie, dass sich beide Probleme mit einem Job in einer Großbude erledigen lassen?

Ich kann ihnen sagen, dass ich meine Beiträge runterschreibe, wie ich E-Mails runterschreibe. Bloggen ginge noch schneller, wenn ich die Beiträge diktieren könnte. Meine Herren, wir sind doch Profis in der Textproduktion. Im ganz großen Maßstab. Der Text, nicht wir oder unser Profitum. Jedenfalls nicht immer. Jedenfalls: Vor diesem Hintergrund aus einer kleinen Menge Text auf große Mengen Zeit schließen zu wollen halte ich für verfehlt. Unterstellen Sie mir doch lieber eine mehr oder weniger große Kreativität, die ich in der GB nicht ausleben kann. Na, wie wär das?

Mit freundlichen kollegialen Grüßen
GBN

Thin line

Eine australische Law Firm belehrt ihre Bewerber:

This year, we will interview anyone who has won a karaoke competition, once worked in the meat-packing industry, owns a pet called Doris or is related to a Spice Girl. To be fair, we'll also interview anyone else whose application catches our eye.
Gute Chancen für mich ... ich bin der Karaoke-König: Showtalent, stattliche Erscheinung und eine gute Stimme.

Davon ab: Die Firma hat den schmalen Grat zwischen lustig/hip/da-ist-die-langweilige-Arbeit-wahrscheinlich-nicht-so-langweilig und bescheuert/billig/da-bewerbe-ich-mich-sicher-nie überschritten. Andererseits werden ein paar sehr vernünftige Ausschlusskriterien genannt, die ich den Klickfaulen unter meinen Lesern nicht vorenthalten will:

1. use the word "penultimate";

2. use the words "your firm" (bit of a giveaway that one);

3. spell my name wrong;

4. address our HR Director "Dear Sir";

5. include the words "attention to detail" and a spelling error in the same sentence.
So und damit habe ich auch den obligatorischen Freitag-Link zu RollOnFriday gepostet. Wer würde schon behaupten freitags noch über seine volle Leistungskraft zu verfügen? Ich sicher nicht.

Außer gegenüber meinem Chef und meinen Kollegen.

Umfrage: Job

Ich habe die Umfrage (Ein Hurra für Interaktion) geändert, um auch Juristen zu erfassen, die keine Anwälte sind. Die Unterscheidung Großbude/Boutique/Kleinbude/kein Jurist, war wohl etwas ... naja undifferenziert gedacht. Ich bitte dieses Versehen zu entschuldigen und um erneute Stimmabgabe. Die Abstimmung läuft bis nächsten Freitag, an dem sie durch erhöhte Spesenabrechnungen oder hilfsweise eine neue Abstimmung ersetzt wird.

Donnerstag, 28. Juni 2007

Ask-a-GBN

Fragen Sie mich. Fragen Sie mich irgendwas. Ich habe von einigen Dingen sehr viel und von den meisten überhaupt keine Ahnung, aber zu allen eine Meinung. Los! Schießen Sie! Ich antworte, wenn ich Zeit und Lust habe.

Ein Angebot vom Staat

Ich habe tatsächlich ein Angebot von der Bundesbehörde bekommen. A13 plus Zuschläge. Der Absturz in der Armut. Aber auch mal planbare Zeit. Wenn frei ist, ist frei. Kein Crackberry. Vielleicht haben meine früheren Freunde ja auch wieder Lust, was mit mir zu unternehmen, wenn ich wieder verlässlicher bin. Aber vielleicht auch nicht. Vielleicht habe ich dann ganz viel Zeit und trotzdem niemand mit dem ich sie verbringen kann, nicht mal Kollegen. Und mein Ehrgeiz braucht auch Futter. Vielleicht werde ich ja in zwei bis drei Jahren hier Partner.

Ich werde absagen. Ich brauche die Tretmühle hier mehr als sie mich. Diese Beine wollen immer strampeln und dieser Kopf will immer durch die Wand. Die Bewerbung war gut, um das zu bestätigen. Mein Arbeitgeber sollte solche Bewerbungen eigentlich fördern. Steigert die Jobzufriedenheit.

Mittwoch, 27. Juni 2007

Graue Haare

Gerade beim Toilettengang habe ich entdeckt, dass ich jetzt auch oben auf dem Kopf graue Haare bekomme. Bisher waren nur meine Schläfen grau, was mir eigentlich immer ganz gut gefiel. Grundsätzlich gilt: Volles Haar ist gut für die Karriere. Graue Schläfen verleihen einem dazu noch den Ausdruck von Erfahrung. Und das ist auch ganz gut so, wenn man Ende Zwanzig bis Anfang Dreißig ist und nur mit deutlich Älteren zu tun hat. Verlierer Associates war übrigens nahezu kahl, vielleicht hat ihn auch das zum Verlierer gestempelt.

Ich meine mich zu erinnern, mal gelesen zu haben, dass Dunkelhaarige mehr verdienen als Blonde. Zu Recht, blonde Männer sehen immer bubihaft aus. Vielleicht habe ich das auch nur geträumt. Der Unterschied verschwimmt manchmal etwas.

Ich rate also dem Nachwuchs nicht nur zu guten Noten, sondern auch zu dunklem, vollen Haar und einer gescheiten Körpergröße. Unter 1,80 wird weniger verdient. Arbeiten Sie an sich!

Essen

An einem schlechten Tag kann einem ein gutes oder zumindest teures Essen, das man dem schwachsinnigen Mandanten in Rechnung stellt, die Laune retten. Aber meistens ist Essen einfach nur eine nicht abrechenbare Tätigkeit und wird deshalb zügig absolviert. Das bedeutet in der Regel, dass man in der Kantine isst. Und wenn man mal wieder zu viele Geschmacksverstärkerkantinentage hatte halt in ein Restaurant, deutsch, italienisch oder sowas. Wie halten es denn die Kleinbudenkollegen? Wie viel gibt man dort so für ein Mittagessen aus? Hier sind es so 5 € (Kantine) bis 15 € (Italiener). Und wohin führt man die Mandanten aus? Businessthailänder? Kommt sowas häufig vor? Großes Closinggelage mit 20 Leute im nobelsten Restaurant der Innenstadt? Essen in der Kanzlei? Fritten bei Claudis Frittenschmiede? Wie sieht es in anderen Großbuden aus? Restaurantschecks? Arbeitgeber Zuschuss?

Ich könnte mir vorstellen, dass sich z.B. für Juraxx in den Innenstadtlagen McDonalds als Mittagsmahl anbietet. Das dürfte auch zu Budget und Anspruch passen.

Dienstag, 26. Juni 2007

Toter IT-ler

Legal Week meldet:

Norton Rose has been shocked by the death of one its IT managers, who fell from the eighth floor of the City firm’s new office building in More London on Friday (22 June).

The man, whose identity is yet to be confirmed, was found dead at the bottom of the firm’s atrium. Police were called to the scene on Friday evening and an investigation into his death is now underway.

Die Meldung bietet weder Raum für Scherze, noch für Zynismus.

Token Partnerin

Im Büro am Ende des Ganges wird auch in der Mittagspause gearbeitet. Dort sitzt Token Partnerin. Halbtagsstelle. Bedeutet: Von 9:00 bis 16:00 Uhr. Ohne Pause. Man fragt sich welche Vorstellung einer Vollzeitstelle diesen Arbeitszeiten zugrunde liegt.

Jedenfalls ist Token Partnerin ein Highlight bei Gesprächen mit Bewerberinnen. Seht her, Work/Life-Balance! Auch für Frauen! Wir haben sogar weibliche Partner! Mit Teilzeit! Bei uns fliegen die Schweine und in unserer Hölle kann man Schlittschuh laufen! Natürlich gibt es überhaupt nur eine einstellige Anzahl von Partnerinnen. Und natürlich haben davon nur sehr, sehr, sehr wenige Kinder. Und natürlich arbeitet nur eine davon in "Teilzeit". Aber gut, dass es so etwas gibt, nicht? Wir nehmen die menschlichen Bedürfnisse unserer Mitarbeiter ernst.

Die Damen, die sich bei der Bewerbung von so etwas blenden lassen, haben es nicht besser verdient. Aber die Anzahl derer ist wohl auch einstellig.

Mehr Trittbrett

In der Nachbarschaft schreiben angeblich ein Inhouse-Counsel und ein Großbudenkollege. Mit dem benefit of the doubt wünsche ich beiden viel Erfolg, Ausdauer und Eigenständigkeit. Bisher zumindest würden die Kollegen drei Etagen tiefer wohl mangelnde Schöpfungshöhe feststellen ... aber die kann ja noch kommen.

Montag, 25. Juni 2007

Am Limit outsourcen

Law.com schreibt, dass die In-House Counsel in den U.S.A. auf eine Begrenzung der Stundensätze von Berufsanfängern drängen. Die Zahl von 200 Dollar wird für einen Stundensatz genannt. 200 Dollar? Ich kenne niemanden, der so billig zu haben ist. Hier geht es für Berufsanfänger bei gut über 300 Euro los.

Der Artikel enthält aber noch ein paar interessante Ideen... habe ich beim Querlesen gesehen. Keine Zeit dafür jetzt. Ein Argument scheint zu sein, dass durch das Internet Rechtsdienstleistungen ortsunabhängig würden. Richtig, Anwälte nach Indien outsourcen, wieso nicht. Hat ja auch schon bei den Banken und sonst im Support gut funktioniert.

via German American Law Journal.

Absage

Ich habe gerade meinem alten Studienkollegen und seinem Automobilhersteller abgesagt. Schade für ihn, er lebt ja als Headhunter von den Prämien. Ich habe ihm mal die private Nummer von Verlierer-Associate gegeben. Falls der vor lauter zerstörtem Selbstbewusstsein noch mal die Sprache wiederfindet, wäre das ja nicht schlecht für ihn.

Ich verrate übrigens kein Geheimnis, wenn ich sage, dass das Headhunter-Geschäft äußerst einträglich für Halb- und sonstige Schwachjuristen ist. Eine große Klappe braucht man und ein Schamgefühldefizit, dann klappt das auch.

Mathematik

Hier ein paar mathematische Grundsätze, die auch in der Großbude Anwendung finden:

  • Antiproportionalität: Beschreibt das Verhältnis zwischen persönlichem Glück und der Anzahl an E-Mails am Montagmorgen nach einem arbeitsfreien Wochenende.
  • Asymptotische Annäherung: Beschreibt die Erreichbarkeit des Partnerstatus.
  • Direkte Proportionalität: Beschreibt das Verhältnis zwischen persönlichem Glück und der Höhe des Gehaltseingangs.
  • Kommutativgesetz: Beschreibt mittelbar die relative Wertigkeit der Associates eines Jahrgangs.

Sonntag, 24. Juni 2007

Besseres T-Shirt

Bereits verschiedentlich wurde versucht aus dem GBN Corporate Style Kapital zu schlagen. Wenn schon GBN, dann rate ich zu diesem T-Shirt. Das gibt es übrigens auch für Damen.

Ich weiß zwar nicht, bei welcher Gelegenheit man ein T-Shirt tragen sollte, aber das mag niemanden davon abhalten sich das obige in den Schrank zu legen.

An Oberbekleidung braucht man nach meiner Erfahrung nur: Blaue Hemden, weiße Hemden, ein blaues Polo Hemd mit rotem Logo von Ralph Lauren (Kanzlei Sommerfest) und einen generischen Strickpullover von einer der üblichen Marken (Kanzlei Segeltörn).

Freitag, 22. Juni 2007

Zing!

Clifford Chance (CC) and Allen & Overy (A&O) have replaced Freshfields Bruckhaus Deringer and Linklaters at the top of European M&A rankings for the first half of 2007.

CC and A&O finished first and second respectively in the tables, knocking their magic circle rivals into third and fourth place, according to preliminary figures released by Mergermarket today (22 June).

meldet Legal Week.

Donnerstag, 21. Juni 2007

Krankmeldung

Verlierer-Associate hat sich heute krank gemeldet. Das war's dann wohl. Oder hätte man schon jemals von einem Associate gehört, der sich krank meldet, wenn er nicht schon den Kopf unter dem Arm trägt?

Ich starre jetzt noch 4 Stunden auf den Bildschirm und versuche die Flamme, die mich langsam aber sicher total ausbrennt, klein zu halten. Ich spiele ernsthaft mit dem Gedanken an diesem Wochenende nicht zu arbeiten und mal nach Hause zu meinen Eltern zu fahren, um aufzutanken. Dann würde auch mein Wagen mal wieder bewegt. Das ist ja auch nicht das Schlechteste.

Und dem nächsten der mir gute Besserung wünscht hau ich aufs Maul. Auf eine kollegiale Art. Man sollte eh das Schulterklopfen durch das Aufsmaulhauen ersetzen. Fühlt sich einfach so viel besser an.

Mandantengeschenk

Heute morgen konnte ich mal wieder Gebrauch machen von der Klinikpackung Kopfschmerztabletten, die ein Mandant im Zuge einer erfolgreichen Übernahme hier damals jedem beteiligtem Rechtsanwalt geschenkt hat. Es ist schon gut, die Weltmarktführer zu vertreten, da wird man nicht mit Kugelschreibern abgespeist, sondern bekommt so nette Medaillen und anderen Bürodeko Krimskrams. Und die Kopfschmerztabletten wirken auch.

Mit nüchternem Kopf erscheint auch das Angebot des Automobilherstellers nicht mehr so interessant, egal welche Zahl da beim Gehalt genannt wird. Schlimm genug in dieser Bürostadt zu wohnen ... aber Städte unter 500.000 Einwohnern kommen einfach gar nicht in Betracht. Provinz, Provinz, Provinz.

Ich spiele übrigens immer noch Desktop Tower Defense und trage meine Scores da in die Gruppe "GBN" ein. Wer mag, kann ja mitmachen.

Headgehunted

Der Headhunter stellte sich als alter Studienkollege heraus. Wir waren kräftig saufen, von dem Job erzählt er mir die Tage mal, auch wenn ich klar gemacht haben, dass ich nicht bereit bin Gehaltseinbußen in Kauf zu nehmen. Es geht wohl um eine In-House Stelle bei einem großen Automobilunternehmen. Nichts macht so besoffen wie Spesen-Bier.

Mittwoch, 20. Juni 2007

Headhunter

Jetzt geht es wirklich Schlag auf Schlag. Gerade rief mal wieder ein Headhunter an. Das passiert seit zwei Jahren regelmäßig und seit der ersten Erwähnung in der Juve auch eher noch häufiger. Ich habe trotzdem mal um Rückruf heute Abend gebeten.

Paranoia: Gibt es eigentlich Personaldienste, die auf Loyalitätstests bei Associates auf Partnertrack spezialisiert sind? Wenn nein, ist doch eigentlich eine ganz gute Idee, oder?

Dienstag, 19. Juni 2007

Besserung

Gerade auf dem Flur hat mir ein First-Year "Gute Besserung" gewünscht. Verdammt! Verdammt! Den merke ich mir für eine nette Arbeit am Freitag Abend vor. Der Pisser ist nämlich verheiratet und ist Freitag abends sowieso etwas faul ... obwohl ... Rache genießt man besser kalt. Mal herausfinden, wann sein Hochzeitstag ist.

Kreuzberger Tage sind lang

Viel zu lang anscheinend sogar. Hat doch der Kreuzberger Einzelanwalt Zeit vorzutäuschen, ich würde mich dazu herablassen ihn abzumahnen. Zum einen mache ich nicht in Abmahnungen (andere Baustelle) und zum anderen erscheint mir nicht abmahnenswert was er treibt. Ich würde auch dazu raten schönere Shirts zu kaufen. Am besten in hellblau mit Streifen und einem schönen Kragen. Immerhin hat er damit Erfolg: Die fortgesetzten Provokationen haben mich dazu gebracht ihn ein weiteres mal zu erwähnen. Und einige seiner Leser täuscht er damit sogar. Ich freue mich, dass die werte Leserschaft hier auf so etwas nicht hereinfällt.

Weiter: Wenn ich herauskriege wer das Parablog schreibt, werde ich dafür sorgen, dass die Person gefeuert wird. Wer heult verliert. Eine weitere alte Sandkastenregel, die auch heute noch gilt.

Bewerbungsgespräch

Heute hatte ich mal ein anderes Bewerbungsgespräch ... nämlich als Bewerber. In der Kanzlei habe ich natürlich gesagt, dass ich einen Arzttermin habe. Nur ein Routinetermin, kein Grund mir besorgte Blicke zu zuwerfen.

Ich habe mich bei einer großen Bundesbehörde vorgestellt. Auch um herauszufinden, ob das was für mich wär. Mehr Zeit wäre vielleicht gar nicht schlecht, um die eigene Persönlichkeit weiter zu entwickeln. Die hätte es auch nötig. Aber worauf würde sich dann mein Ehrgeiz richten? Doch wieder nur auf die Karriere? Und wenn ja, würde das in so einem Laden nicht nur zu Frustration führen? Die Atmosphäre da war jedenfalls wie Sirup an einem Sonntagnachmittag. Ich habe mich gefühlt, als hätte man mich von 230 Volt auf 110 Volt runtergeschaltet.

Das Gespräch wurde aber dennoch beidseitig engagiert geführt und ich könnte nicht behaupten, dass mir da dumme Menschen gegenüber gesessen haben. Aber doch ein ganz anderer Menschenschlag. Die moderne Version der Kleingärtner, Ärmelschonerträger, Modelleisenbahnbauer. Allein diese senffarben-karierten Jackets sind genug, um mich abzuschrecken. Warum tragen Menschen sowas? Die Tätigkeit wäre wohl weniger anspruchsvoll, die Bezahlung ärmlich, aber die Freizeit reichlich.

Montag, 18. Juni 2007

Zaster

Nur noch 2 Wochen bis Monatsende, nächste Woche gibt es schon Zaster, Moneten, Flöhe, Kohle, Piepen, Kröten, Asche, Tacken, Pinke, Penunzen, Schotter, Pulver, Rupien, Taler, Pfund, Euronen, Flocken, Scheine, Möpse, Schilling, Pinkepinke, Bimbes, Mücken, Patte, Mäuse, Moos, Valuta, Eier, Bares, Cash, Knete, Zwirn, Zunder, Aktiva, Mammon, Money, Money, Money!

Ich find's so geil.

Piepen

Aus meiner Rechner dröhnte gerade kurz ein Piepen: Ich habe eine halbe Stunde Zeit mit Desktop Tower Defense verschwendet. Natürlich habe ich schnell auf mute gestellt. Ich bin mittlerweile recht gut in dem Spiel und komme mit allen 20 Leben durch. Wohl auch weil mir meine berufliche Erfahrung dabei zu Gute kommt: Irrwege legen, auf Zeit spielen, von allen Seiten beharken, das mache ich jetzt schon seit Jahren.

Moneten

Mein jährliches Bewertungsgespräch steht demnächst an. Ein Euphemismus für die turnusmäßige Gehaltsverhandlung. Ich fange an, mich dafür zu rüsten.

Time-Sheets, Umsätze des vergangenen Jahres, ein Strategiepapier der Argumente, Gegenargumente und Gegengegenargumente, Umsatz unserer Sparte in der Gesamtfirma, Steigerung des Marktanteils, ein paar herausragende Leistungen, Vergleich zu meinen direkten Kollegen ... und eine Zahl, die ich nennen werde und die sich durch (Aktuelles Gehalt + Gewünschte Gehaltssteigerung) *1,2 errechnet. Das ist genug Verhandlungsspielraum und nicht zu dreist.

Es wäre schön, wenn diesmal etwas rauskommen würde, dass sich angenehm durch zwölf teilen lässt...

Auf welches Mandat buche ich das jetzt mal?

Samstag, 16. Juni 2007

Aus

Gestern Abend war ich noch mit zwei Kollegen aus. Das Angenehme, wenn man mit Männern ausgeht, ist, dass es in der Regel nicht um Themen wie Kissenbezüge, Röcke oder sonstige Dinge geht, zu denen ich keine Meinung habe. Naja, vielleicht habe ich zu Röcken eine. Jedenfalls war ich trotzdem von dem Gespräch sehr genervt. Seit einem Jahr kann man in keine Bar gehen, ohne dass sich die Konversation Gin, dem aktuellen In-Getränk, zuwendet. Langweilig, langweilig. Davor war es Whiskey, noch langweiliger. Ich kann mich nicht dazu überwinden über eines von beiden zu sprechen oder zu schreiben, so unglaublich öde sind die technischen Details der Herstellung und des Geschmacks. Ich habe schnell viel Rum getrunken; in einer rebellischen Anwandlung sogar Havana Club statt der üblichen nicht-kommunistischen Nobelmarke. Die Kollegen waren dann auch schnell ordentlich im Eimer, sie mussten ja an mir dran bleiben. Auch eine Art sowas abzukürzen.

Heute sitze ich wieder in meinem Büro in der Stadt, die mir wie ein einziges großes Büro vorkommt, und freue mich auf die Rückkehr in meine Wohnung in der immer noch meine Studentenmöbel stehen, weil ich nie Zeit hatte andere zu kaufen. Großartig.

Freitag, 15. Juni 2007

Reichensteuer

Ich zitiere aus dem aktuellen BRAK-Magazin, heute erschienen:

"Das Herz der Anwaltschaft (Handelsblatt: "Die besten Wirtschaftsanwälte..."), also die, die noch keine Aufnahme im sog. "Hartz IV-Club" als bundesdeutschem Massenphänomen der vielzitierten Juristenschwemme gefunden haben sollten, ist das Ziel der "Reichensteuer". Der Gesetzgeber hat allerdings das Kunststück geschafft, im Veranlagungszeitraum 2007 die so genannten Gewinneinkünfte durch einen Entlastungsbetrag von der Reichensteuer auszunehmen, so dass in 2007 nur angestellte Rechtsanwälte/innen in den Genuss des Spitzensteuersatzes von 45% kommen können."
Hurra.

Fehler die man besser nicht macht

Rollonfriday berichtet über einen sehr netten Fehler, von dessen Nachahmung ich abraten möchte.

From: Corporate trainee
Sent: 8 June 2007
To: Corporate solicitor
Subject: So embarrassed - you can laugh out loud but don't tell anyone!

I just sent an email to a company director with a contact for him to call. I typed the number wrong and it is a porn line.
Und wenn es nicht wahr ist, so ist es doch zumindest gut ausgedacht.

Stilbasics 2

Man kann natürlich diese ganzen Stilfibeln lesen und weiß nachher, wie sich die Krawattenmode in den letzten fünf Jahrhunderten entwickelt hat und was ein fallendes und was ein ansteigendes Revers ist und noch ganz viele unnütze Dinge. Was man danach nicht weiß ist, wie man geschickt Geschmack, über den man möglicherweise nicht in ausreichendem Maße verfügt, vortäuscht.

Deshalb folgende, ganz einfache Tricks:

1. Schauen Sie, was die Partner ihrer Firma und die Partner anderer Firmen tragen. Addieren Sie dies und teilen es durch die Anzahl der Chefs. Von diesem Durchschnitt sollten sie sich nicht weiter entfernen, als sie den Münchner HGB Kommentar werfen können.
2. Legen Sie sich fest. Tragen sie nur Hugo-Boss-Hemden mit Monogram, immer nur gepunktete Krawatten, immer Emporio-Armani-Parfüm, immer ein Einstecktuch, egal was, aber legen Sie ich fest und bleiben dabei.

Man wird das für Stil halten. Und das Beste: Bei geschickter Kombination und Abweichung von Ihren Kollegen wird man es für Ihren Stil halten.

Donnerstag, 14. Juni 2007

Bewerberchen

Das Bewerberchen hat tatsächlich eine Absage bekommen. Obwohl wir dringend Leute suchen. Wenn das so weitergeht, haben wir bald mehr Partner als (funktionierende) Associates.

Trittbrett

Ich werde einen Großkanzlei-Kleinkanzlei-Streit genauso wenig kommentieren, wie irgendwelche Trittbrettfahrer oder die verqueren Kommentare eines gewissen Kreuzberger Kollegens. Wir spielen nicht nur in unterschiedlichen Ligen, sondern sogar ein vollkommen anderes Spiel. Günter Netzer kommentiert ja auch nicht die PGA Tour.

So, und nun zurück zur Arbeit und zwischendurch zum eigenen Content. An der Generierung von Meta-Content bin ich nicht weiter interessiert.

Wärme

Das Essen war furchtbar. Wie schafft man es bei diesem Wetter kalte Pasta zu servieren? Dafür war der Salat welk. On a brighter Note: Die steigenden Außentemperaturen führen zu fallenden Textilien bei den Damen.

Ich selbst habe mir mit den üblichen Tricks das Schwitzen abgewöhnt: Baumwollhemd, Leinenanzug, Rasur, hartes Deo. So kann ich weiter alle Knöpfe am Hemd geschlossen halten und sehe am Abend trotzdem noch frisch aus.

Fensterstrategie

Gerade waren Handwerker hier und haben vor dem einzigen Fenster vom Büro von Verlierer-Associate eine Stellwand angebracht. Ihm einen Raum mit nur einem Fenster zu geben fand ich schon relativ hart. Vor allem wenn man bedenkt, dass er nur einfach ungeschickt war und für einfache Arbeiten durchaus noch zu gebrauchen wäre.

Zu Rechtfertigung wurde noch ein Clipchart auf die Stellwand aufgeklebt. Man darf gespannt sein, was er dazu sagt, wenn er demnächst von der Due-Diligence in Süd-Ost-Europa wiederkommt. Und da ist Süd-Ost-Europa noch freundlich ausgedrückt ... Aber da die halbe Welt gerade ihre Utilities verscherbelt, müssen manche Anwälte halt in solch barbarische Gefilde reisen.

Mittwoch, 13. Juni 2007

Rettungsanker

Stinkesekretärin war gerade hier, um mich mit ihrer neuesten Liebschaft zu langweilen/anzuekeln. Ein weniger lebenserfahrener Mensch würde es für ausgeschlossen haben, dass jemand wie Stinkesekretärin irgendwelche Männer einfängt. Ich hingegeben bin diesbezüglich desillusioniert: Letztes Jahr hat sie einen handtätowierten, ehemaligen Strafgefangenen mit zum Sommerfest gebracht.

Aber zurück zu meiner aktuellen Begegnung mit dem Pesthauch. Ich habe nun immer eine E-Mail in meinem Outlook Draft Ordner mit dem folgenden Inhalt:

"To: Gewinner-Associate
Subject: Rettungsanker"


Wir haben einen Pakt geschlossen. Wenn einer von uns diese E-Mail erhält, ruft er den anderen an. Der guckt dann Stinkesekretärin entschuldigend an, zuckt die Schultern, dreht sich weg und redet irgendetwas in den Hörer, wie sonst auch. Was soll ich sagen, es hat natürlich funktioniert.

Jetzt redet sie gerade auf meine Sekretärin ein. Tja, Pech. Wenn die beste Sekretärin deshalb nicht mit ihrem Kram fertig wird, muss sie wohl länger bleiben. Aber das kriegt sie schon hin. Sie bucht ja auch in letzter Minute gute Tische beim angesagten Brasilianer. Die Frau ist ein Wunder.

Stilbasics

Wenn ich so die Kommentare moderiere, befällt mich ein messianischer Eifer, meine werte Leserschaft zu bilden. In dem sicheren Wissen, bei manch Einem oder Einer damit Eulen nach Athen zu tragen, verkünde ich folgende Weisheit:

Man muss sieben Knoten können:
Einfacher Knoten und Schleife, um die Schuhe nicht zu verlieren.
Doppelter Krawattenknoten, für schmale Tab-Kragen, Button-down Hemden etc.
Windsor, für breite Kragen, Haifisch etc.
Fliegenknoten, damit man auch im Smoking was um den Hals hat.
Palstek, für die Rettung in der Not.
Belegen an der Klampe, damit das Segel oben und das Boot am Steg bleibt.

Und um es mit dem Nutzwert nicht zu übertreiben, dürfen Sie die Knoten bitte selbst googlen. So, das war es für heute an Apodiktik. Der Tag kann kommen.

Dienstag, 12. Juni 2007

Appell

Bitte, liebe Kollegen, schließen Sie ihre Hemden und tragen Sie einen Langbinder! Ein solches Outfit empfinde ich als unwürdig. Wir sind doch nicht ... wo auch immer man so rumlaufen mag. Keine Ahnung, wo das sein könnte. Jedenfalls sind wir da nicht.

Noch ein Espresso!

Wandschmuck

Ich überlege meinen Wandschmuck auszutauschen. Nach dem ersten Jahr ungefähr sollte man sich ein Bild an die Wand hängen. Vorher wirkt es einfach sehr voreilig. Danach wirkt es, als ob man nicht bleiben wollte.

Einige neigen zu sehr persönlichen Sachen. Aber solche Menschen (Frauen) stellen sich auch Pflanzen ins Büro. Das kommt für mich nicht in Frage. Handgemalte Bilder der eigenen Kinder sind eine weitere Möglichkeit, die im Prinzip daneben steht, obwohl sie sehr persönlich ist. Kinderbilder verweisen auf ein (vorgeblich) intaktes Familienleben. Dies gepaart mit übermäßigem Arbeitseinsatz soll zur Bewunderung durch Kollegen und Partner führen. Mangels Familie kommt das für mich nicht in Betracht. Ich habe ja nicht mal Patenkinder. Ich hatte bisher schon immer ein Bild hier hängen, das ich aus naheliegenden Gründen nicht nennen kann.

Mein Gedankengang bezüglich eines neuen Bildes verlief ungefähr so: Zuerst hatte ich mir etwas leicht künstlerisches, das ein klein wenig nach Grandezza und ganz stark nach Ehrgeiz aussieht, vorgestellt : Ein Bild von Hopper mit zwei Segelyachten, die sich von einer Lee-Küste freisegeln. Aber Hopper ist ja nicht erst seit gestern ikea-isiert, will heißen, allgegenwärtig und allseitig abgenutzt. Danach, und bis jetzt, hatte ich an einen Malewitsch Kunstdruck gedacht. Sehr minimal, suprematistisch. Das erscheint mir mittlerweile aber übertrieben aggressiv. Hat die werte Leserschaft Vorschläge? Es sollte hinreichend ehrgeizig, aber nicht zu gefährlich wirken. Seriös, aber nicht zu überlegen. Schlau, aber nicht besserwisserisch. Gefällig, aber nicht so eintönig, dass ich nach einem Monat des Anstarrens einen Schreikrampf bekomme.

Als ich aus der Telefonkonferenz kam, hat mich übrigens ein großes Subway Sandwich auf meinem Schreibtisch erwartet. Meine Sekretärin ist die Beste. Jetzt ist mir nicht mehr schwindelig, sondern nur noch ein bisschen übel, Subway-übel halt. Meinetwegen kann sie weiterhin weite violette Strickpullover tragen. Ich bemerke gerade, dass ich wenig inkohärent bin .... am besten lasse ich mir noch einen doppelten Espresso bringen.

Der große Schwindel

Gestern habe ich bis 2 Uhr noch an einem Vertragsentwurf gesessen und ihn dann rausgeschickt. Der verrückte Mandant hat mich heute morgen um 8 angerufen, um ihn mit mir durchzugehen und noch Änderungswünsche anzubringen. Schläft der eigentlich nie? Die Änderungen habe ich gerade umgesetzt und den neuen Entwurf rausgeschickt. Seit gestern Mittag habe ich nichts mehr gegessen und jetzt ist mir leicht schwindelig. Heute habe ich schon fünf Mal in mein Online-Banking geguckt, um meine Top-Motivation aufrecht zu erhalten. Jetzt geht es in eine Telefonkonferenz ... bis heute nachmittag.

Montag, 11. Juni 2007

Marketing

The Lawyer berichtet:

"We have been working to reach an agreement with a number of our former partners to recover money due and owing to the firm. Regretfully we have been unable to resolve the matter with every such partner, and as a result we have today (11 June 2007) issued proceedings against 14 former partners."


Definitiv ein kluger Schachzug, der ein gutes Licht auf alle Beteiligten wirft. Ich würde meinen, Hammonds ist ein ganz heißer Anwärter auf den Preis für das beste Marketing 2007. Und 2008. Und vielleicht auch noch 2009.

Dies ist auch ein guter Anlass, an dieses tolle Memo von 2002 zu erinnern. Großartiges Marketing! Für die Lesefaulen: Eine unique selling proposition findet sich unter Punkt II.A.

Verlierer-Associate

Verlierer-Associate hat heute ein neues Büro bekommen: Einen ehemaliger Aktenraum.

Der Vorteil: Er hat jetzt viel Regalfläche. Der Nachteil: Er hat nur noch ein Fenster und einen Sekretärinnenschreibtisch und -stuhl. Also Resopal statt Holz und Stoff statt Leder. Mal sehen, wann er zusammenbricht.

Mandantenessen

Heute haben wir mit den Mandanten, die vormittags zur Besprechung hier waren, gegessen. Ungefähr alle 6 Minuten hat einer von uns etwas Geschäftliches angesprochen. Warum? Weil pro angefangene 6 Minuten abgerechnet wird. Und schon haben wir nicht nur ein gratis Mittagessen bekommen (es wird dem Mandanten in Rechnung gestellt), sondern auch noch jeder eine Stunde abgerechnet. Macht dann noch mal 1500 Euro. Fleißige Bienchen sind wir.

Stilistisch: Auf Mandantenseite alle mit Brillen, auf unserer Seite alle mit Kontaktlinsen. Sogar der anwesende Partner, der sonst meist Brille trägt. Verrückter Zufall.

IT

Der Typ aus der IT stand gerade mit mir im Aufzug und hat mir dreist zugezwinkert. Das verheißt nichts Gutes. Dieser Schlag von Mensch ist nicht zu unterschätzen. Viele meiner Kollegen sehen die IT-Typen ja nur als Computer-Hausmeister, Wechsler von virtuellen Glühbirnen, Reiniger von Bildschirmoberflächen. Das ist aber eine gefährliche Fehleinschätzung. Ich habe letztens einen beim Minesweeper spielen beobachtet ... nicht schlecht, gar nicht schlecht. Wer über solche analytischen Fähigkeiten verfügt, den sollte man nicht grundlos reizen.

Sonntag, 10. Juni 2007

Lockeres Wochenende

Ich hatte ein lockeres Wochenende. Samstag vormittag war ich nur noch kurz vier Stunden im Büro, natürlich casually dressed. Danach bin ich zur Wäscherei gefahren, meine schmutzigen Hemden abgeben und die gewaschenen Hemden abholen. Die haben schon wieder die Preise erhöht. Danach im Supermarkt Bier gekauft und zu Hause American Psycho weitergelesen. Mir war früher gar nicht aufgefallen, dass sich die Handlung offenbar über Monate erstreckt und ja auch erstrecken muss, weil die Arbeitszeit aus der Erzählung ganz ausgeklammert ist.

Heute war ich joggen. Dabei habe ich aufgepasst, nicht zu viel in der Sonne zu laufen. Zu viel Blässe mag ungesund wirken, aber zu viel Bräune wirkt in jedem Fall faul. Ich gelte lieber als ungesund-blass-aber-tapfer-bei-der-Arbeit, als als in-der-reichlichen-Freizeit-gut-gebräunt. Nachmittags ist mir ein bisschen langweilig geworden. Ich habe mich ins Firmennetzwerk eingeloggt und etwas von zu Hause gearbeitet . Dadurch hat sich auch noch ein Telefonat mit dem Banker ergeben, der das aktuelle Projekt von der Bankenseite betreut. Er wollte von mir die Chance des Totalausfalls wissen. In Prozent. Der Spinner, als ob ich mich so festnageln lassen würde. Habe was gefaselt von in Anbetracht der Umstände, nach derzeitiger Kenntnis der Fakten- und Wirtschaftslage, schwierig zu sagen, kommt ganz drauf an und schließlich: wäre wohl auf unter 50% zu schätzen. Die Zahl kann ihn nicht überrascht haben: Natürlich ist die Totalausfallchance geringer als 50% ... sonst würde die Mandantin sich wohl kaum damit befassen, haha. Aber ich wäre nicht da, wo ich bin, wenn ich mich auf so etwas festlegen lassen würde.

Freitag, 8. Juni 2007

Kreatives Billing 101

Die Chinesen sind ganz vorne dabei:











via rollonfriday.

Brennend

Hier brennt die Luft, was aber in keinerlei Zusammenhang mit den (wie ich vermute) hohen Außentemperaturen steht. Nein, unser aktuelles Projekt is gaining momentum, wie man so schön sagt. Fein, denn brennende Luft finden wir toll. Die eignet sich auch um First-Years ordentlich in Brand zu setzen, vor allem in den Start- und Schlußphasen, in denen es viel Busy-Work gibt.

Beim Mittagessen hatten übrigens zwei Associates den exakt gleichen Anzug an. Peek & Cloppenburg Eigenmarke. Die müssen sich jetzt noch jahrelang "Twins"-Witze anhören. Das ist bitter für den einen der beiden, der eine Zukunft in unserem Laden hat. Nun wird er immer mit dem Verlierer, bei man nur wartet, dass er endlich freiwillig geht, in einen Topf geworfen. Tja, das kommt davon!

Stilfragen

Immer wieder erstaunlich ist, wie unterschiedlich Stilfragen gehandhabt werden. Gerade kam einer der verlausten IT-Typen vorbei. Schwarze Jeans, T-Shirt mit einer Aufschrift "BOFH". Google sagt mir, dass das T-Shirt nicht Ausdruck einer Arbeitsethik ist, die der Kanzlei nützt. Ihm ist jedoch zu Gute zu halten, dass mein Telefon jetzt wieder funktioniert. Mal sehen, was der für unsere IT zuständige Partner von dem T-Shirt hält.

Stinkesekretärin kommt bei diesem Wetter klassisch gewandet ins Büro: Staubige rote Bermudas und ein gestreiftes Mickey Mouse T-Shirt mit Flecken. Sie trägt ihre Narrenfreiheit wie ein Banner vor sich her. Die anderen Sekretärinnen haben genug Verstand, es ihr nicht nachzutun. Sie sind so unauffällig gekleidet, dass ich nicht mal sagen könnte, was sie anhaben. Mit der zu bemerkenden Ausnahme von Chefsekretärin. Wobei Chefsekretärin nicht die Chefin der Sekretärinnen, sondern die Sekretärin vom Chef ist. Weißer Minirock und hohe Stiefel. Schnell an etwas anderes denken, sonst schaff ich heute gar nichts mehr.

Donnerstag, 7. Juni 2007

Nullcontent

Ich möchte dieses eine Mal etwas über das Blog selbst sagen. Das erste und letzte Mal. Eigentlich finde ich das verabscheuenswert. Da berichten Blogger über ihre Zugriffszahlen, ein Update ihrer Software oder die neue Version von Google Analytics. Das interessiert keinen Menschen. Die Tagesschau berichtet ja auch nicht, ob die ARD neue Kameras anschafft. Und die FAZ schreibt auch nicht, Redakteur XY hat jetzt Word Version Z auf sein Notebook installiert bekommen.

Ich habe mir schon gedacht, dass es Leute gibt, die der alltägliche Irrsinn der Großkanzlei interessiert. Ich habe auch damit gerechnet, dass es nicht alle glauben werden. Einfach weil es für viele soweit entfernt ist. Und das ist wohl auch gut so. Sonst gäbe es noch mehr Bewerber und das würde die Gehälter drücken. Denjenigen kann ich übrigens sagen: Das alles ist sehr real und das glaubt man spätestens, wenn die erste Überweisung vom Arbeitgeber kommt. Womit ich wirklich nicht gerechnet habe ist, dass es so viele interessiert. Tausende.

Feiertag

Heute ist ein Feiertag. Leider hatte ich das nicht bedacht, als ich die Telefonkonferenz terminiert habe. Deshalb war ich heute morgen von 9:00 bis 11:00 am Crackberry. Und jetzt muss ich wenigstens noch ein paar Notizen machen, damit ich in fünf Tagen noch weiß, was wir besprochen haben. Dabei ist es im Moment relativ ruhig. Der nächste Deal entwickelt sich erst langsam.

Ich werde heute ein Buch lesen. Auf Anraten der Leserschaft American Psycho. Das habe ich seit dem zweiten Semester Jura nicht mehr gelesen. Ich vermute, dass ich mittlerweile eine andere Sicht darauf haben werde. Wahrscheinlich kommt mir der Modegeschmack jetzt veraltet vor.

Mittwoch, 6. Juni 2007

Berichtigung

Dieser Artikel eines Kollegen enthält niedliche Fehler. Ich kann nur davon abraten den Link anzuklicken. Hier drei bis fünf zur Bequemlichkeit und zum Mitraten:

"Judex non calculuat. Ein böses Vorurteil bestätigt sich: Juristen können nicht rechnen."
"Die Dotcoms haben mit der Burning Rate prahlend das leicht(fertig) weggegebene Geld von Intubatoren und Investoren verbrannt."
Die Lösung überlasse ich der gelehrteren Leserschaft. Für die beste Lösung winkt ein Summer-Internship, haha.

Mittagessengerede

Beim Mittagessen ging es heute natürlich um die mitgeführten Sonnenbrillen. Die Gläser werden schon wieder kleiner gegenüber dem Frühjahr. Prada, Boss, Armani ... RayBan fällt da eher negativ auf. Vor allem an Leuten, die es eigentlich besser wissen müssten. Die Kollegin beeilte sich dann zu versichern, dass sie ihre Gucci im Auto hätte liegen lassen. Wer's glaubt ... Sie ist dann auch etwas früher gegangen. Morgen hat sie sicher eine Gucci. Hoffentlich regnet es.

Mit etwas Verve kann man sich zu fünft gute 45 Minuten über Sonnenbrillen unterhalten.

Beim anschließenden Espresso ging es dann um Autos. Mein schwarzer Strich-Acht D 3.0 kommt gut an. Der hat Klasse, sieht zu jedem Anzug gut aus, ist auf eine etablierte Weise originell und im Unterhalt teurer als jedes moderne Auto. Der Kollege mit dem 3er BMW war angenehm ruhig. So darf der Tag weitergehen.

Parkplatzoptimierung

Ich habe mein Auto jetzt dauerhaft auf dem Firmenparkplatz abgestellt. Einige Partner haben sogar mehrere ihrer Autos hier stehen. Das hat nur Vorteile:

1) Ich spare Zeit, da ich zu Fuß schneller zur Arbeit komme, als mit dem Auto.
2) Ich muss bei meiner Wohnung keinen Parkplatz suchen: Noch mehr Zeitersparnis!
3) Meine Kollegen haben mehr Zeit das Fahrzeug zu besichtigen - man kann es vom Treppenhaus aus gut sehen.
4) Ich nutze den mir zustehenden Firmenparkplatz voll aus und zeige den First-Years, wer hier wichtig ist und wer nicht.

Also sowohl statusmäßig als auch zeitmäßig eine gute Entscheidung!

Dienstag, 5. Juni 2007

Energiesparer

Eine gute Sache:

Eversheds, Linklaters and Norton Rose are leading the legal profession on green issues by wholeheartedly embracing the normally low-profile UN World Environment Day today.

Und hier der Grund, warum es nicht funktionieren wird:
Eversheds is also having the ‘big switch off’, similar to Linklaters' ‘switch off campaign’, which encourages people to switch off their office lights and computers when they leave the office each day.
Wer das Licht beim Gehen ausschaltet verliert. Ist doch klar. Dämlich, aber klar. Ich pack's für heute, die Kopfschmerzen von heute morgen und der Geruch von Stinkesekretärin, der immer noch im Zimmer hängt, haben mir den Rest gegeben.

Bewerberhändedruck

Gerade wurde wieder ein Bewerber herumgeführt. Die schauen immer recht hoffnungsfroh aus, nichtsahnend, dass einfach jeder, der dem Hiring Partner nicht ins Gesicht spuckt, zumindest auf einer Etage herumgeführt und vorgestellt wird. Ich frage mich, ob das auch der Disziplinierung der Angestellten dient. Schlampiges Aussehen kann man sich so zumindest nicht leisten, es wird ja jeden zweiten Tag eine neue Sau durchs Dorf gejagt .... sozusagen. Naja, das ist vielleicht etwas grob ausgedrückt. Schließlich sind das ja alles hochqualifizierte Doppel-Prädikat-Schweinchen mit Kriegsbemalung.

Der Bewerber gerade hatte jedenfalls so einen unglaublich schlappen Händedruck, dass ich die Prognose wage: Das wird nix. Zumindest nicht hier. Klein war er auch noch. Ein Bewerberchen.

Stinkesekretärin

Stinkesekretärin war gerade hier. So eine gibt es in jeder Kanzlei: Hässlich und mit schlechter persönlicher Hygiene, aber seltsamerweise schon zu lange da, um sie noch zu feuern. Hat vermutlich einen Partner mal aus der Klemme gerettet, als er noch Associate war und ist sich deshalb jetzt sehr sicher. Verdient wahrscheinlich besser als die First-Years. Macht pünktlich Feierabend. Aber das ist auch besser so. Denn wenn sie "arbeitet" hält sie durch ihr Gequatsche nur andere von der Arbeit ab. Mich hat gerade nur ein Telefonanruf vor einem halbstündigen Vortrag über ihren Ex-Mann (Stinkemann?) gerettet.

Telefonkonferenz am Morgen ...

bringt Kopfschmerzen. Wenn man extrem wichtige Informationen übermitteln will, ist die beste Methode wohl nicht, dies dadurch zu bewerkstelligen, indem ein Italiener sie auf Englisch durch einen langen Tunnel schreit. Und so klang die Telco jedenfalls. Den italienischen Kollegen versteht man so schon kaum. Keine Ahnung, was er uns jetzt gerade erzählt hat. Wir haben einfach "Okay" und "Alright" gesagt und gehofft, dass es vielleicht doch nicht so wichtig ist. Hoffentlich hat der Mandant es auch nicht verstanden. Und hoffentlich fragt er uns nicht irgendetwas, was nicht schon in einer E-Mail stand.

Due-Diligence

Due-Diligence Räume riechen immer ziemlich schnell wie Pumakäfige. Vor allem bei dem Wetter. Man könnte natürlich auch einfach die Klimaanlage einschalten, aber die Partner sind der Auffassung, dass das erstens die Konzentration der Gegner beim Lesen steigern würde und zweitens die Klimatisierung nicht billable sei. Ich nenne sowas mangelnde Kreativität. Der Kopierer rechnet jede Kopie mit 35 Cent ab, aber die Klimaanlage rechnet nichts ab? Wie wär es mit 5 Euro pro Stunde und Grad Celcius Unterschied zur Außentemperatur?

Gut, dass ich nur zwei Mal am Tag daran vorbeigehen muss: Auf dem Weg ins Büro und auf dem Weg nach Hause.

Montag, 4. Juni 2007

Spare-Jacket

Ich hol' jetzt das Spare-Jacket aus dem Schrank, häng es über meinen Sessel und geh nach Hause. Das Licht macht die Putzkraft morgen früh aus.

Motivationsschub

Mein zuständiger Partner hat gerade reingeschaut, mich angeguckt und gesagt: "Na, Sie sind ja schon topmotiviert, da brauch ich nichts mehr sagen." Dann hat er sich in der Feierabend begeben. Klassischer Fall von leadership by example, würde ich dazu sagen.

Insiderhandel

Gerade kam ein Kollege rein und fragte, ob er Probleme wg. Insiderhandels bekommt, wenn er jetzt seine Aktien von [Mandant] verkauft. Ich habe mich zusammengerissen und die Frage verneint. Im Falle des Nichtzusammenreißens hätte ich ihm entgegengerufen: "Verkaufen! Schnell! Und wenn nicht schnell, dann doch zumindest bis September". Für Ihn dürfte es aber kein Problem geben -> Chinese Wall.